Nachwuchs managt Bürgeramt
Tempelhof-Schöneberg. Das Bezirksamt prüft zurzeit, ob und in welcher Form ein von Verwaltungs-Azubis betriebenes Bürgeramt eingerichtet werden kann.
Außerdem gibt es noch Überlegungen, dieses spezielle Bürgeramt auch für die Einarbeitung neuer Bezirksamtsmitarbeiter zu nutzen.
Damit kommt ein entsprechender Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vom Mai 2015 in Bewegung. Den Antrag hatte Die Linke eingebracht. Als Vorbild dient ein Auszubildenden-Bürgeramt im Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg, das erste in Berlin. Dieses Bürgeramt wird hauptsächlich von Auszubildenden mit den Berufszielen Verwaltungsfachangestellte und Kaufleute für Büromanagement betrieben. Die Azubis bieten alle regulären Dienstleistungen eines Bürgeramts an und werden dabei von erfahrenen Mitarbeitern der Bürgerämter begleitet. In Tempelhof-Schöneberg wollen die Antragsteller auch geklärt haben, „ob durch stärkere eigenverantwortliche Tätigkeiten ein besserer Ausbildungserfolg und höhere Arbeitszufriedenheit erzielbar sind“. Das in Friedrichshain-Kreuzberg formulierte Ziel ist „ein verlässliches und qualitativ hohes Ausbildungsniveau“.
In einer Mitteilung zur Kenntnisnahme teilte der für die Bürgerdienste zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) den Bezirksverordneten im Februar unter anderem mit, dass derzeit erst einmal „detaillierte Informationen zur Organisation, der Arbeitszufriedenheit bei Ausbildern und Auszubildenden sowie Rückmeldungen der Kunden bei den Verantwortlichen in Friedrichshain-Kreuzberg eingeholt“ würden. Und: ob dieses Bürgeramt möglicherweise auch für die Einarbeitung neuer Dienstkräfte von Nutzen wäre. Außerdem werden zurzeit auch noch die rechtlichen Rahmenbedingungen mit den im Bezirk zu beteiligenden Stellen erörtert und geklärt. Über alledem schwebt – natürlich – die Kostenfrage. „Auch die Auswirkungen auf die Kostenrechnung und demzufolge auf zukünftige Budgets sind zu thematisieren“, so Oliver Schworck. „Sobald nähere Informationen vorliegen, wird die BVV informiert“, verspricht der Stadtrat. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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