Neuer Stadtteil in Planung?

Angesichts der aktuellen Flüchtlingsbewegung dürfte sich die Weite des Tempelhofer Feldes in absehbarer Zeit wohl verflüchtigen. | Foto: HDK
2Bilder
  • Angesichts der aktuellen Flüchtlingsbewegung dürfte sich die Weite des Tempelhofer Feldes in absehbarer Zeit wohl verflüchtigen.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof. Das ehemalige Tempelhofer Flugfeld könnte sich zu einem ganz neuen Stadtteil mit allem infrastrukturellem Drum und Dran für Flüchtlinge entwickeln. So jedenfalls sieht es Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD).

Die Bürgermeisterin erklärt, dass sie erwarte, dass auf der riesigen Freifläche ein ganz neuer Stadtteil für Flüchtlinge gebaut werde – mit Schule, Sportstätten, Freizeitangeboten und so weiter. Im rbb-Inforadio präzisierte Schöttler: "Ein Stadtteil heißt: Nicht nur Betten und ein Dach über dem Kopf, sondern das heißt auch Infrastruktur."

Mit Blick auf das 2014 durch den Volksentscheid zustande gekommene Tempelhof-Gesetz, wonach die Fläche überhaupt nicht bebaut werden darf und so bleiben muss, wie sie ist, sagt die Bürgermeisterin: „Wenn notwendig, müsse dafür das Tempelhof-Gesetz geändert werden. Aber selbstverständlich nur für diesen Zweck und nur befristet."

Damit ist Schöttler mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf Linie. Die Stadtentwicklungsverwaltung plant bereits – neben temporären Bauwerken beziehungsweise Traglufthallen mit Platz für bis zu 7000 Flüchtlingen – auf dem Flughafen-Vorfeld unter anderem eine Schule, Sporthallen, ein Fußballfeld mit Tribüne, ein Job-Center und eine Großküche.

Wie berichtet, gibt es dagegen harschen Protest: „Damit wäre der erfolgreiche Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes im Handumdrehen ausgehebelt“, prophezeien mehrere stadtpolitische Initiativen in einer gemeinsamen Erklärung. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Initiative "100% Tempelhofer Feld", das Netzwerk Architekten für Architekten, der Verein Flüchtlingsrat Berlin, der Berliner Wassertisch, das Bündnis Neukölln und "Moabit Hilft". Durch den Aufbau von Traglufthallen versuche der Senat, das Tempelhof-Gesetz, das eine Bebauung ausschließt, „durch die Hintertür“ zu kippen, so Kerstin Meyer von der 100%-Tempelhof-Initiative. An die von Angelika Schöttler postulierte „Befristung“ glaubt jedenfalls keiner. HDK

Angesichts der aktuellen Flüchtlingsbewegung dürfte sich die Weite des Tempelhofer Feldes in absehbarer Zeit wohl verflüchtigen. | Foto: HDK
Wenn sich die Bürgermeisterin nicht irrt, entsteht auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld ein ganz neuer Stadtteil. | Foto: HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.