Tempelhof-Schöneberg. Viel Wasser gibt es ja nicht im Bezirk. Trotzdem beschäftigt ein Genehmigungsverfahren für Liegeplätze von Hausbooten und Segelschiffen die Politiker.
Per Mehrheitsbeschluss hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf Antrag der Gruppe PoP (steht für Politik ohne Partei – vormals Piraten) im Februar das Bezirksamt unter der Überschrift „Pilotprojekt: Liegeplätze im Bezirk“ beauftragt zu prüfen, „inwieweit sich das Verfahren zur Beantragung eines Liegeplatzes (für Segel- und Hausboote etc.) vereinfachen, beziehungsweise überhaupt erst ermöglichen lässt.“
Der zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) hat die Sache nun, wie beschlossen, geprüft, und teilt mit, dass die Genehmigung von Bootsstegen im Bezirk „keine besondere Bedeutung“ habe, weil es eigentlich gar keine diesbezüglichen Anträge gebe. Und genug Wasser, Flüsse und Seen gibt es in Tempelhof-Schöneberg ja nun eigentlich auch nicht.
Ausnahme ist der zum Teltowkanal gehörende Tempelhofer Hafen. Dort wurden im Jahr 2009 auch die bislang letzten Genehmigungen für drei private Steganlagen mit insgesamt 35 Liegeplätzen vom Umwelt- und Naturschutzamt erteilt.
„Damit ist das Flächenpotenzial des Hafens vollständig ausgeschöpft“, sagt der Stadtrat und fügt hinzu, dass mit Ausnahme des ehemaligen Gasag-Hafens keine weiteren denkbaren Standorte für Sportbootstege im Bezirk vorhanden seien. Schworcks Fazit insgesamt: „Aufgrund der wenigen praktischen Erfahrung mit der Problematik und der geringen Bedeutung der Fragestellung für den Bezirk sieht das Bezirksamt keine Notwendigkeit, eine Initiative zur Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens zu ergreifen.“ HDK
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