„Nicht wegschauen, sondern helfen“
Stadtrat Schworck und Schüler im Gespräch über Zivilcourage

Schulstadtrat Oliver Schworck (SPD) hat am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus mit Schülern der Johanna-Eck-Schule über die Bedeutung von Mut und Zivilcourage gesprochen.

Die Siebtklässler beschäftigen sich im Wahlpflichtfach Gesellschaftswissenschaften mit der Biografie der Namensgeberin ihrer Schule. Johanna Eck, die ein Ehrengrab auf dem Sankt-Matthias-Friedhof in der Röblingstraße hat, bot zwischen 1943 und 1945 vier Juden und politisch Verfolgten Zuflucht. Sie konnte diese vor der Deportation in ein Konzentrationslager schützen. Ihre Motivation bezeichnete sie später als „Pflicht und Schuldigkeit“ gegenüber Menschen in einer Notlage. 1973 wurde sie von der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

Wie das Bezirksamt mitteilt, sei im Gespräch mit den Jugendlichen deutlich geworden, dass sie diese Einstellung zum Vorbild nehmen und auf Situationen in ihrem Alltag übertragen. „Wir sollten nicht wegschauen, sondern helfen und alle Menschen so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten“, sagte eine Schülerin. Demokratie, Meinungsfreiheit und Vielfalt seien auch 75 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus nicht selbstverständlich. Sie müssten vielmehr von jeder Generation erkämpft und verteidigt werden.

Einige Schüler erzählten, dass sie im privaten Umfeld bereits Erfahrungen mit Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit machen mussten. „Wir müssen in solchen Situationen unsere Stimme erheben und für diejenigen einstehen, die beleidigt oder ausgegrenzt werden. Das ist eine große persönliche Überwindung, aber wir brauchen diesen Mut. Alle, die Hass und Misstrauen säen, müssen spüren, dass es eine Gemeinschaft mit einer Haltung gibt und dass diese Gemeinschaft nicht schweigt“, betonte Oliver Schworck.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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