Ausstellung über die planmäßige Tötung kranker Menschen

Neben Fotos und Dokumenten werden in Schaukästen Szenen der mörderischen T4-Situation nachgestellt. | Foto: HDK
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Tempelhof. Unter der Überschrift "Töten aus Überzeugung" wird im Rathaus Tempelhof zurzeit an ein weniger bekanntes Kapitel des organisierten Nazi-Mordens erinnert, das mit dem Kürzel "T4" bezeichnet wurde.

"T4" steht für Tiergartenstrasse 4, dort, wo im Dritten Reich der Massenmord an Patienten aus den Heil- und Pflegeanstalten geplant und organisiert wurde. Wer im NS-Staat psychisch krank, geistig behindert oder unheilbar war, wurde entweder zwangssterilisiert oder umgebracht. Über 70 000 Menschen wurden von T4 direkt in die Gaskammern der sechs dafür eigens eingerichteten Tötungsanstalten gefahren und ermordet.Die von Michael Gollnow initiierte, von Robert Parzer historisch aufbereitete und von der Pinel Gesellschaft veranstaltete Ausstellung gibt einen tiefen Eindruck zu dem dahinter stehenden Leid, ohne die Grausamkeiten selber darzustellen.

Präsentiert werden Fotographien und Dokumente sowie acht in Schaukästen konkret nachgebildete Szenen, welche die Methoden und Verbrechen der Nationalsozialisten gegen Menschen mit Behinderung deutlich machen sollen.

Die Ausstellung in der ersten Etage im Rathaus am Tempelhofer Damm 165 findet im Rahmen des Themenjahrs "Zerstörte Vielfalt" statt und ist bis zum 31. Oktober montags bis freitags jeweils von 9 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.gedenkort-t4.eu.
Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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