Ausstellung über Häftlinge im KZ Columbia-Haus
"Die Tatsache, dass es mitten in Berlin zwischen 1933 und 1936 ein nationalsozialistisches Konzentrationslager gab, in dem mehr als 8000 Menschen inhaftiert waren, wurde über Jahrzehnte hinweg vergessen und erst in den 1990er Jahren wahrgenommen", so die Veranstalter. Die von Karoline Georg, Kurt Schilde und Johannes Tuchel kuratierte Ausstellung thematisiert das Gestapo-Gefängnis und Konzentrationslager (KZ) Columbia-Haus. Das berüchtigte Gebäude stand am heutigen Columbiadamm, war eine ehemalige preußische Militär-Arrestanstalt am Tempelhofer Feld und wurde von den Nazis als zentrales Instrument der frühen politischen Verfolgung in Berlin genutzt.
Das Columbia-Haus war das einzige KZ in Berlin, das von Beginn an unter Aufsicht der SS stand und als Ausbildungszentrum für viele spätere KZ-Kommandanten diente. Dort wurde ab etwa Sommer 1933 bis November 1936 Terror gegen Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Juden, Geistliche, Andersdenkende und Homosexuelle ausgeübt. Anschließend, beim Ausbau des Flughafens, wurde das Columbia-Haus abgerissen. Die Ausstellung zeigt exemplarisch unterschiedlichste Lebensgeschichten von Häftlingen und ordnet das Columbia-Haus erstmals in den Gesamtkontext des nationalsozialistischen Terrors in Berlin ein. Die Wanderausstellung im ehemaligen SA-Gefängnis am Werner-Voß-Damm ist noch bis Ende Juni dienstags, donnerstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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