Bezirk fordert Quartiersmanagements für Germaniagarten und Nahariyastraße
Tempelhof. In Tempelhof-Schöneberg gibt es bislang nur ein Quartiersmanagementgebiet im Schöneberger Norden. Nun könnten der Germaniagarten in Tempelhof und der Kiez Nahariyastraße in Lichtenrade dazu kommen.
Bereits im Herbst hatte das Bezirksamt bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt entsprechende Untersuchungsergebnisse und Initiativanträge eingereicht und darauf gedrungen, die beiden Gebiete als weitere "benachteiligte Planungsräume" in das Programm Soziale Stadt aufzunehmen, um auch dort Quartiersmanagements installieren zu können. Im "Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2013" sind die Untersuchungen des Bezirks nun aktuell bestätigt.
Mit dem Monitoring werden seit 15 Jahren regelmäßig die soziale Lage und deren Veränderung in den Stadtteilen beschrieben. Es dient als Grundlage für die Festlegung von Quartiersmanagement-Gebieten. Der Bericht verleiht der Forderung nach Ausweitung der Quartiermanagements neuen Auftrieb. Germaniagarten und Nahariyastraße werden als Regionen mit einem "besonderen Aufmerksamkeitsbedarf" definiert. Soll heißen, dass dort Menschen leben, die in hohem Maße von sozialer Ungleichheit wie Arbeitslosigkeit beziehungsweise Langzeitarbeitslosigkeit, Transferleistungsbezug und Kinderarmut betroffen sind und Besserverdienende wegziehen. "Nun liegt es an der Senatsverwaltung, diesen Erkenntnissen Rechnung zu tragen und Tempelhof-Schöneberg mit entsprechenden Städtebaufördermitteln zu unterstützen, um den besorgniserregenden Entwicklungstendenzen Einhalt zu gewähren", erklärt die zuständige Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung, Sibyll Klotz (Grüne).
Das Quartiersmanagement (QM) ist ein Programm zur Stärkung des Zusammenhalts in den Stadtteilen. Quartiersmanager sollen in den betroffenen Kiezen im Idealfall für eine ausbalancierte Entwicklung sorgen sowie der sozialen Abwärtsbewegung entgegenwirken. Mittel zum Zweck sind beispielsweise oft Projekte, die auf Integration und Gemeinschaftsbildung bauen. Das QM-Projekt wird von der EU, dem Bund und dem Land Berlin finanziert.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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