Bezirksamt listet Wohnbaupotenziale auf
"Für die vorgeschlagenen Grundstücke gibt es ganz unterschiedliche Zeithorizonte", stellt Siegmund Kroll, Leiter des Stadtentwicklungsamts, klar. "Für die einen gibt es schon festgesetzte Bebauungsplanverfahren, andere sind noch völlige Zukunftsmusik." Die Übersicht der Flächen im Bezirk, die für größere Wohnungsbauprojekte infrage kämen, hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingefordert. Und bekommt sie nun vorgelegt. "Wir warten noch auf das politische Feedback", sagt Kroll. Wenn man das habe, könne man gezielt auf die Besitzer der Flächen zugehen, und sie nach ihren Plänen befragen.
Denn potenzielle Bauflächen gibt es einige im Bezirk. Dass auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld schon bald Hunderte neuer Wohnungen entstehen könnten, wird bereits seit Wochen und Monaten in der Bezirks- und Landespolitik diskutiert. Die Stadträtin für Stadtentwicklung, Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne), will sich hier für eine "maßvolle Bebauung" einsetzen. Weitere Flächen, auf denen theoretisch die Bagger anrollen könnten, sind der nördliche Rand der Hohenstaufen- westlich der Eisenacher Straße, die Ränder des Tempelhofer Wegs in Schöneberg oder der ehemalige Güterbahnhof Wilmersdorf in Friedenau. Auch die ehemalige Kasernenfläche an der General-Pape-Straße sei, so Kroll, seit Jahren "im Dornröschenschlaf".
Nahe der Bessemerstraße wird bald das Grundstück eines Busunternehmens frei, außerdem stünde eine nicht mehr benötigte Friedhofserweiterungsfläche zur Verfügung. In Lichtenrade ist die ehemalige Bahnfläche entlang der Nuthestraße unbebaut. Kroll betont, dass die Angabe der Flächen lediglich "ein Angebot" seien. Für das Genehmigungsverfahren muss ohnehin die BVV befragt werden.
Konkreter wird es bereits östlich der Bautzener Straße zwischen Yorckstraße und Bautzener Platz. Auf dem brachliegenden Areal stellt sich der aktuelle Besitzer eine Wohnbebauung vor. Die ersten Pläne wurden bereits im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Die Wohnbauten würden sich locker zwischen Yorck- und Großgörschenstraße verteilen und wären ein Stockwerk niedriger als die Bestandsbauten westlich der Bautzener Straße. In ersten Verhandlungen habe der Investor zugestanden, dass der geplante Nord-Süd-Grünzug entlang der S2 über sein Grundstück führen dürfe. Zudem überlegt er, zwischen Großgörschenstraße und Bautzener Platz eine öffentliche Grünanlage anzulegen, gemeinsam mit einem südlichen Zugang auf den Bahnsteig der S-Bahnstation Yorckstraße. Ende Oktober soll dazu eine Anwohnerversammlung stattfinden.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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