Tempelhof. CDU und Grüne bringen am 20. November einen gemeinsamen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ein. Damit wird dem Bezirksamt empfohlen, sich für ein "Moratorium bei der angestrebten Nutzung des Tempelhofer Felds" einzusetzen.
Der Kernsatz des Antrags: "Planungen und Umsetzungen sollen vorerst ausgesetzt werden." Dieses Moratorium soll gelten, bis das Volksbegehren beziehungsweise der Volksentscheid "100% Tempelhofer Feld" abgeschlossen ist. Der Planungs- und Umsetzungsstopp soll vor allem auch für den rund elf Millionen Euro teuren Bau des drei Hektar großen Wasserbeckens und die Aufschüttung eines bis zu 3,25 Meter hohen und 70 Meter breiten Erdwalls gelten. Stattdessen fordern die Antragsteller "ein ergebnisoffenes, transparentes Bürgerbeteiligungsverfahren nach zeitgemäßen Standards" und meinen, dass die Stadt dafür zunächst eine geeignete Organisationsform braucht. "Berlin und die an das Tempelhofer Feld angrenzenden Bezirke brauchen eine Diskussion über Planungsalternativen zur Bebauung oder Nichtbebauung des Feldes, zur Nutzung der Bestandsgebäude, zu Standort und Konzept der Zentralen Landesbibliothek, zur Freiflächengestaltung und zum integrierten Stadtentwicklungskonzept Tempelhofer Feld und dem Verflechtungsraum", erklären die Fraktionsvorsitzenden Ralf Olschewski (CDU), Jörn Oltmann (Grüne) und die übrigen Mitglieder der beiden Fraktionen. Ihre Begründung: "Das Wiesenmeer bietet nicht nur einen einzigartigen Reichtum der Stadtnatur, die Menschen in Berlin haben diese Fläche längst - so wie sie ist - ins Herz geschlossen. Engagierte Bürger, Umweltverbände und die drei anliegenden Bezirke sollen deshalb als gleichberechtigte Partner gemeinsam mit dem Senat einen tragfähigen gesellschaftlichen Konsens erarbeiten."
Angesichts der Konstellation dürfte der Antrag zwar eine Mehrheit bekommen und beschlossen werden. Aber ob sich Senat und Planer davon beeindrucken lassen, ist fraglich. Immerhin sind schon die ersten Bagger zu vorbereitenden Arbeiten für den künstlichen See angerollt. Zunächst werden die Abwasseranlagen des früheren Flughafens rückgebaut. Wie berichtet, hat inzwischen der Landesverband des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland gegen die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt erteilten Baugenehmigungen Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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