Ferienwohnungen auf dem Prüfstand: Zweckentfremdung soll untersagt werden
Schöneberg. Der Bauausschuss des Abgeordnetenhauses hat eine Verordnung zum Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum befürwortet und will so vor allem die Einrichtung von Ferienwohnungen verhindern. Stadträtin für Stadtentwicklung Sibyll Klotz (B90/Grüne) sieht Probleme bei der Umsetzung.
"Endlich!", ist Klotz erste Reaktion auf die Entscheidung des Ausschusses, in Berlin wieder eine "Zweckentfremdungsverbotsverordnung" einzuführen. Damit würde die Verwaltung die Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen, aber auch in Büros, Arztpraxen, Kitas oder ähnliches verhindern können. Vor dem Hintergrund der steigenden Mieten vor allem in der Innenstadt hatten die Bezirke eine solche Verordnung wiederholt gefordert. In Schöneberg sind in den vergangenen Jahren beispielsweise rund um den Nollendorfplatz immer mehr Ferienwohnungen entstanden. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass diejenigen, die Wohnraum "zweckentfremdet" haben, dem Bezirksamt Meldung machen müssen. Nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren kann die Verwaltung dies dann untersagen. Ausnahmen kann es geben, wenn die Zweckentfremdung von vorrangigem öffentlichen Interesse ist oder der Betreiber einer Ferienwohnung nachweisen kann, dass er durch ein Verbot akut in seiner Existenz gefährdet wäre. "Bei Arztpraxen oder Kitas kann ich mir vorstellen, dass das öffentliche Interesse anerkannt wird", sagt Klotz. Bei Ferienwohnungen falle ihr allerdings kein Punkt ein, mit dem ein öffentliches Interesse begründet werden könnte. "Das Ganze ist aber schwer zu prüfen", gibt die Stadträtin zu bedenken und weist auf einen Haken im Gesetzesentwurf hin: Wenn der Antrag nicht innerhalb von zehn Wochen bearbeitet wird, soll er automatisch als bewilligt gelten. "Das ist übel, weil wir das nötige Personal nicht haben." Allein in Tempelhof-Schöneberg brauche es mindestens viereinhalb neue Stellen für die Umsetzung. "Am Ende könnte das Gesetz also ein zahnloser Tiger sein."
Der Entwurf wird nun dem Rat der Bürgermeister vorgelegt und anschließend im Abgeordnetenhaus und dem Senat abgestimmt. Dann wird auch festzulegen sein, in welchen Gebieten die Verordnung gelten soll.
Ralf Liptau / flip
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.