Großzügige Spende für den sozialen Buchladen
In 22 Bücherkisten verpackt, wurde die mehrere Regale füllende Fracht neulich im MedienPoint in der Werderstraße 13 abgeliefert. Die Palette von Kochs gesammelten Werken reicht von A wie Arbeiterliteratur und Astrologie bis Z wie Zarenschatz und Zeitgeschichte. Dazwischen allerlei Nachschlagewerke, Biografien, Bildbände, Romane, Sach- und Fachbücher oder Reiseführer in bestem Zustand bis neuwertig (noch eingeschweißt), die der "paperpress"-Herausgeber und Leiter der bezirklichen Weiterbildungsstätte "Tempelhofer Forum" in den vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen oder als Belegexemplare zugestellt bekommen hat. "Ich wollte einfach Platz schaffen. Aber so Sachen, wie beispielsweise meine von Günther Grass signierte 1965-er Originalausgabe der ,Blechtrommel oder die Bekenntnisse der Clinton-Beglückerin Monica Lewinsky, ebenfalls mit persönlicher Widmung, habe ich natürlich behalten", so der edle Spender zur Berliner Woche.
"Nicht nur Masse, sondern auch Klasse", freute sich MedienPoint-Manager Henning Hamann über den großzügigen Nachschub. Die beiden Lokalmatadore kennen sich über viele Jahrzehnte und sind seit einiger Zeit fleißig beim Kiez-Netzwerkknüpfen. Zum harten Kern der Tempelhofer "Werdi"-Netzwerker gehört inzwischen auch der Chef vom Lichtenrader Volkspark-Verein, Wolfgang Spranger, der den Transport der Bücherkisten übernommen hatte und der auch bei anderen MedienPoint-Aktionen regelmäßig und einsatzkräftig Flagge zeigt. Insgesamt hat sich der MedienPoint in den fünf Jahren seines Bestehens zu einem kleinen aber feinen Kiez-Kulturzentrum schräg gegenüber der ufa-Fabrik entwickelt. Laufend werden Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen wie zum Beispiel Langnese-Eis, Heinrich Böll, Reinhard Mey, Rolling Stones oder Modelleisenbahn sowie Lesungen und andere Veranstaltungen organisiert.
Der MedienPoint ist eine Einrichtung vom Verein "Kulturring Berlin" und vor allem ein Eldorado für Lesehungrige mit schmalem Geldbeutel. Bücher aller Genres, Schallplatten, Musik- und Videokassetten sowie allerlei Spiele aus zweiter Hand sind im Angebot. Die entsprechend aufgearbeiteten Medien werden - bis zu drei Artikel pro Tag und pro Person - kostenlos weitergereicht.
"Unser vordringliches Projektziel ist und bleibt die Förderung der Lesekultur", sagt Hamann und fügt hinzu, dass aber gerade die "einzigartige kulturelle Mischung" das Tempelhof-Schöneberger JobCenter veranlasst hätte, die Einrichtung weiter zu fördern, um dieses Projekt zu unterstützen.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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