Kripo ermittelt im Dienstgebäude am Bayernring
Im Verlauf der Bauarbeiten sind Deckenplatten abmontiert und dabei eine Lüftungsrohrummantelung beschädigt worden. Ein Mitarbeiter schöpfte Verdacht, dass das herausrieselnde Material gesundheitsgefährdende Substanzen enthalten könnte. Der Mann verständigte die Kollegen Kriminaltechniker, die dann nach entsprechender Probenanalyse des Baustaubes prompt asbesthaltige Fasern festgestellt haben. Daraufhin wurde zunächst die gesamte Etage geräumt und gesperrt. Anschließend wurden in sämtlichen Diensträumen Proben entnommen und auf asbesthaltige Substanzen untersucht. Danach konnte die Etage zum großen Teil, mit Ausnahme der unmittelbaren Umgebung der Baustelle, wieder freigegeben werden. Ein Schadstoffgutachter nahm inzwischen weitere Messungen vor, deren Ergebnisse waren bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Die Polizei kündigt an, dass eine "zertifizierte Firma" am 11. November mit den Reinigungsarbeiten beginnt. Ein LKA-Fachkommissariat ermittelt derweil wegen Verstoß gegen das Chemikaliengesetz.
Das Landeskriminalamtsgebäude besteht übrigens aus zwei durch einen gläsernen Brückenschlag über den Bayernring verbundenen Gebäuden. Der wesentlich kleinere, asbestbelastete Bau am Bayernring ist Mitte der 1970-er Jahre entstanden. Mitte der 1990-er Jahre ist dann gegenüber sowie entlang des Tempelhofer Dammes das riesige Gebäude dazu gekommen. Im Gegensatz zu den meisten Landeskriminalämtern in Deutschland ist das Berliner LKA eine Ermittlungsbehörde, die nicht nur administrative Aufgaben wahrnimmt und zentrale Ansprechstelle für das Bundeskriminalamt ist, sondern überwiegend auch originär Ermittlungen in Fällen von Schwer- und Schwerstkriminalität und bei Straftaten, die durch überregionale Täter/Tätergruppen begangen werden durchführt.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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