Naturschützer befürchten massiven Eingriff in den Landschaftsraum
Tempelhof. Voraussichtlich noch in diesem Jahr sollen Bagger auf dem Tempelhofer Feld anrollen, um eine rund 500 Meter lange, zwischen zehn und 120 Metern breite Grube für einen künstlichen See auszuheben. Naturschützer sind alarmiert.
Für rund elf Millionen Euro - 4,5 Millionen werden von der EU beigesteuert - soll in etwa zweijähriger Bauzeit ein drei Hektar großes Regenwasser-Auffangbecken in Sichelform entstehen. Im Bereich Columbiadamm ist ein "nachhaltiges Regenwassermanagement nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten" geplant. Zunächst müssen zirka 110 000 Kubikmeter Boden bewegt werden. Mit über einem Drittel des Aushubs, mindestens 40 000 Kubikmeter, soll das Gelände um den See modelliert werden.Das am 11. September von Umweltstaatsekretär Christian Gaebler (SPD) im Detail vorgestellte Vorhaben ruft Naturschützer auf den Plan. Tilmann Heuser, Landeschef vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), erklärt, dass "massive Eingriffe in den wertvollen Natur- und Landschaftsraum" zu erwarten seien und meint, dass das Vorhaben sowohl gegen naturschutzrechtliche wie auch planungsrechtliche Bestimmungen verstoßen würde. Der BUND fordert das Abgeordnetenhaus auf, die Gelder für das Wasserbecken zu sperren und will notfalls juristisch dagegen vorgehen. Die Naturschützer sorgen sich insbesondere um die geschützte Feldlerchenpopulation, die in diesem Bereich nistet und brütet.
Der Staatssekretär sagt, dass im Gegenteil sogar neuer Lebensraum für Insekten und Amphibien entstehen würde und um die Feldlerchen macht er sich auch keine Sorgen. "Wir sind optimistisch, dass sie sich selbst vor Ort Ersatzbrutflächen suchen", so Gaebler. Auch Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH, zeigt Zuversicht: "Mit der Umsetzung des neuen Regenwassermanagements leistet Berlin einen vorbildlichen Beitrag zur Umweltentlastung."
Läuft alles nach Plan, sollen sich Besucher ab Dezember in einem Info-Container mit begehbarem Dach vor Ort über das Baugeschehen und Aspekte des Regenwassermanagements informieren können.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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