Tempelhof. Auf dem Areal des ehemaligen Tempelhofer Flughafens sind erneut archäologische Ausgrabungen im Gange. Wegen des großen öffentlichen Interesses bieten die Archäologen bis Ende September jeden Freitag ab 15 Uhr öffentliche kostenfreie Führungen an.
Nach den Ausgrabungen der Reste eines Zwangsarbeiterlagers 2012, die Berliner Woche berichtete, legen die Archäologen vom Institut für Vorderasiatische Archäologie der FU in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt anhand von alliierten Luftaufnahmen nun weitere ehemalige Lager, Barackenstandorte sowie Splittergräben am nördlichen Rand des Tempelhofer Feldes frei. Außerdem wird nach möglichen Überresten des Columbiahauses gesucht. Das Gebäude stand am heutigen Columbiadamm direkt gegenüber der Polizeikaserne. Die ehemalige Militärarrestanstalt aus Kaiser Wilhelms Zeiten diente den Nationalsozialisten zunächst als Gestapo-Gefängnis, später auch als Konzentrationslager. "Das war sozusagen die Schule des Terrors und Ausbildungsstätte für spätere KZ-Aufseher", so der Ausgrabungsleiter Prof. Dr. Reinhard Bernbeck.
1938 wurde das Columbiahaus unter bislang nicht näher bekannten Umständen abgerissen. Bisher wurden allerdings weder Fundamente noch andere eindeutige Artefakte gefunden. Dafür bewegen sich die Archäologen auf "schwierigem Gelände". "Unsere Grabungen sind nicht immer unbedingt ungefährlich", sagt Bernbeck mit Hinweis auf allerlei chemische und explosive Altlasten im Boden. Aus diesem Grund sind immer auch entsprechende Experten für die fach- und sachgerechte Sicherung und Räumung von brisanten Funden vor Ort.
Die Ausgrabungen sollen bis Oktober dauern und werden in Zusammenhang mit dem Thema "Zerstörte Vielfalt" durchgeführt, welches das Land Berlin für 2013 in Erinnerung an 80 Jahre seit der Nazi-Machtübernahme und 75 Jahre seit der Pogromnacht ausgerufen hat.
An der Führung Interessierte treffen sich freitags 15 Uhr am Infohäuschen am Eingang Columbiadamm. Festes Schuhwerk wird empfohlen, Anmeldung ist nicht erforderlich.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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