Tempelhof. Es gibt 22 Pionierprojekte, die sich mit Kunst, Kultur, Sport, Bildung und Gartenbau auf dem Tempelhofer Feld beschäftigen. Das größte ist die "Arche Metropolis".
Der Verein "Nama Rupa Kunst für Geist & Körper" plant den Bau einer 100 Meter langen hochseetüchtigen Arche Noah, die später an die See verfrachtet werden soll. "Arche heißt ja nichts anderes als Kiste und wir wollen eben eine Akademie in Schiffform mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit bauen", erklärt der Vereinsvorsitzende Tarik Mustafa, Filmemacher, Künstler und Nachhaltigkeitsvisionär aus Neukölln. Seit August 2012 stehen die ersten selbst gezimmerten Bauhütten für die Archebauer mit vielen Blumenbeeten drum herum.
Über 400 Menschen aus aller Welt haben sich nach Angaben der Organisatoren bislang auf die eine oder andere Weise an dem von der Unesco als vorbildliches Bildungsprojekt ausgezeichneten Arche-Plan beteiligt. Dazu kommen noch 17 Mitstreiter wie Hobbygärtnerin Anna Zaruk, die im Rahmen des Modellprojekts "Bürgerarbeit" auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld gelandet sind. Die Bürgerarbeit ist eine Aktion des JobCenters zur Integration von Arbeitslosen. Das Problem: "Es fängt gerade richtig an, da ist unsere Vertragslaufzeit zu Ende", bedauert der Politologe und Historiker Martin Wittau, Mitbegründer und Vizechef von Arche Metropolis. Fakt ist, dass der vor drei Jahren mit der Grün Berlin GmbH geschlossene Pachtvertrag zum Jahresende ausläuft. Vor einer Vertragsverlängerung - das gilt für alle 22 Pionierprojekte - will die federführende Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nämlich zunächst sämtliche Programme von einem wissenschaftlichen Institut nach bestimmten Kriterien evaluieren lassen, um hernach entweder über den Verbleib oder das Verschwinden zu entscheiden. Mehr als eine zeitlich begrenzte Verlängerung ist allerdings sowieso nicht drin. Schließlich sind die Pionierprojekte von vorn herein als Zwischennutzung auf Flächen gedacht, die der Senat zur Bebauung vorgesehen hat.
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