Pfarrer spricht über seinen Weg aus der Sucht
Am 14. Oktober 20 Uhr steht im Gemeindehaus, Badener Ring 23, seine erste Lesung aus dem druckfrischen Werk auf dem Programm. Der Eintritt ist frei.Der Pfarrer im Ruhestand, Jahrgang 1937, ist längst "trocken" und zielt mit seinen Zeilen auf den bedenkenlosen, in allen Gesellschaftsschichten verbreiteten Umgang mit Alkohol und den Folgen. Der Mann weiß, wovon er redet und warnt in aller Deutlichkeit vor den Gefahren der Abhängigkeit, die jeden treffen kann. In sechs, mit allerlei Anekdoten aus seinem beruflichen Alltag angereicherten Kapiteln schildert Autor Wossidlo seinen Weg in die Alkoholsucht und beschreibt seinen erfolgreichen "Kampf um eine zufriedene Abstinenz". Dabei kommen auch der Kampf um den Glauben und Zweifel an Gott zur Sprache. Christian Wassidlo kennt die Menschen und vor allem kennt er sich selbst und lässt nichts aus. Er benennt sachkundig und klar und deutlich, was nicht wieder gut zu machen ist und auch, was man an neuen Freiheiten gewinnen kann.
"Ich war ein Genusstrinker", sagt Wossidlo, und fügt hinzu, dass er früher dachte, eine zufriedene Abstinenz könne es gar nicht geben. Heute weiß er, dass es das, "wenn auch am Anfang oft mühsam", doch gibt und vor allem, wie es geht. "Ich habe gelernt, viel zu genießen, ohne zu trinken", so der Gottesmann zur Berliner Woche. Seit rund sechs Jahren lebt der in seinem Tempelhofer Sprengel Unvergessene offenbar froh und glücklich mit seiner Frau in der Mitte Berlins.
"Gott ist blau" ist sozusagen Wossidlos Wegweiser in die Abstinenz "als dem einzigen Schutz" der Alkoholkrankheit. Mehr noch: "Es könnte ein Lernbuch sein für alle, die glauben, mit dem Thema Alkoholkrankheit nichts zu tun zu haben, oder auch für die, die meinen, schon genug zu wissen," wie Herausgeber Torsten Hübler vom auf das Thema spezialisierten Verlag "TrokkenPresse" meint.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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