Stabile Finanzen, vielfältiges Programm, aber zu wenig Personal
Landau legte Zahlen, Daten und Fakten vor, bilanzierte und bewertete somit die Ergebnisse des vergangenen Jahres. So belief sich 2013 das Besucheraufkommen bei Einzelveranstaltungen auf 5500 und in Kursen auf 22 000. Als herausragende Veranstaltungen im vergangenen Jahr nannte die VHS-Direktorin den 9. Mekong-Ländertag am 8. September mit 25 000 Gästen, die Fortbildungsreihe für Ehrenamtliche in Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtsbüro des Bezirks sowie die Gedenkausstellung zum Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953.
Im Programmprofil habe es nur geringfügige Verschiebungen gegeben, so Gudrun Landau. Beispielsweise sei das Angebot im Segment "Arbeit und Beruf" um zwei Prozentpunkte von zehn auf acht Prozent zurückgegangen. "Die Nachfrage hat einfach nachgelassen", so Landau. Das aber sei ein bundesweiter Trend.
Wie die VHS-Chefin betonte, ist die Einrichtung Prüfungszentrale aller Berliner Volkshochschulen. 2013 fielen mehr als 3000 Prüfungen an. Schwerpunkte waren Deutsch und Fremdsprachen sowie die berufliche Bildung.
In der Analyse der Finanzen zeigte sich, dass die Tempelhof-Schöneberger Volkshochschule im letzten Jahr an sogenannten Fremdmitteln 335 021 Euro einwerben konnte, mehr als 2012 (264 217 Euro), aber weniger als 2010 (376 757 Euro). Die Kosten der Einrichtung beliefen sich auf 4,6 Millionen Euro. 934 000 Euro wurden durch Teilnehmergebühren gedeckt. Mit ihnen konnten die Honorare für die Lehrkräfte zu 95,9 Prozent bezahlt werden. Die Honorare werden am 1. August erhöht. Für Kräfte mit arbeitnehmerähnlichem Status wird darüber hinaus ein Ausfallhonorar bei Krankheit gewährt.
Während die Finanzen ausgewogen sind, befindet sich die Personalsituation in Schieflage. Seit mehr als einem Jahr ist eine Stelle im pädagogischen Bereich unbesetzt. Wegen einer Langzeiterkrankung fehlt eine Kraft in der Verwaltung. Die Umstellung auf das neue Zahlungssystem Sepa hat das Personal zusätzlich belastet. An manchen Tagen sei man "am Rande der Verzweiflung" gewesen, so Gudrun Landau.
Die Volkshochschule nutzt zahlreiche Räume in anderen Gebäuden. Die Chefin hofft, wenigstens einen der beiden im Rathaus Schöneberg nach dessen Sanierung auch weiter in Anspruch nehmen zu können. Voraussichtlich ab Oktober stehen zwei Räume für Integrationskurse in der Carl-Sonnenschein-Schule zur Verfügung.
Zum Schluss gab Gudrun Landau eine Vorausschau auf künftige Vorhaben. Das sind beispielsweise eine Ausstellung zu den Diktaturen des 20. Jahrhunderts, vier Workshops für Kinder und Jugendliche in den Herbstferien im Rahmen des "talentCampus"-Programms des Deutschen Volkshochschulverbandes. Dazu gibt es ein besonderes Programmheft und eine Ausstellung zum Thema Inklusion.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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