Neues Containerdorf in Planung
Auf dem alten Flughafen sollen weitere Geflüchtete untergebracht werden

Neun dreistöckige Wohncontainer-Blöcke für rund 1000 geflüchtete Menschen sind auf dem Tempelhofer Feld geplant. Das teilt Aziz Bozkurt, Staatssekretär bei der Senatssozialverwaltung, auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen mit. Voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2026 soll das Containerdorf bezogen werden.

Das Baufeld misst rund 25.000 Quadratmeter und befindet sich neben dem vorhandenen Tempohome nahe dem Columbiadamm. Wann die Arbeiten genau beginnen, ist noch unklar. Eine Machbarkeitsstudie liegt vor, aber es stehen noch Einzelheiten wie Kampfmittelberäumung und Bodengutachten aus. Eine gute Nachricht gibt es für alle, die Sport- und Freizeitflächen nutzen. Laut Bozkurt sei nicht geplant diese anzurühren. Schon heute wohnen in dem bestehenden Containerdorf weit über 2000 Personen, darunter viele Kinder, in den Hangars und auf einem Parkplatz des ehemaligen Flughafens. Für die Kinder ist eine Willkommensschule auf einem weiteren Parkplatz vorgesehen, die zu Beginn des Schuljahres 2025/2026 fertig sein soll.

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat Bedarf an weiterem Personal für die Betreuung der geflüchteten Menschen angemeldet. So solle das Kinderschutzteam verstärkt werden, das Beratungsangebot für Familien ausgebaut und mehr Freizeit-, Sport- und Kulturangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschaffen werden. Auch speziell für junge Männer zwischen 18 und 27 Jahren seien Freizeitangebote, Beratungen und Begleitungen nötig. Ein Großteil der vom Bezirk beantragten Projekte würde vom Senat gefördert werden, so der Staatssekretär.

Anders sieht es beim „Medipoint“ aus, einer medizinischen Einrichtung auf dem Tempelhofer Feld, die das Bezirksamt fordert. Grundsätzlich bestehe eine „gesundheitliche Regelversorgung“ für die Geflüchteten, weil die meisten bei einer gesetzlichen Krankenversicherung angemeldet seien. „Standortbezogene Herausforderungen, insbesondere beim tatsächlichen Zugang zur ambulanten Praxisversorgung im Umfeld des Standorts, sind dem Senat bewusst“, so Bozkurt. Hier müssten „tragfähige Lösungen“ gefunden werden – auch für jene Personen, die noch nicht über eine Anmeldung zu einer Krankenversicherung verfügen. Darüber sei der Senat mit der Kassenärztlichen Vereinigung schon im Gespräch.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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