Neue Notunterkunft im Flughafen
Bis zu 1600 geflüchtete Menschen sollen in zwei Hangars ziehen

Weil die Balkanroute wieder offen ist, erreichen zurzeit besonders viele Menschen Berlin, die vor Not und Krieg aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Deshalb hat der Senat am 15. November beschlossen, mehr Plätze für sie zu schaffen.

Gleichzeitig fiel die Entscheidung, auf dem Flughafen Tempelhof eine Notunterkunft einzurichten. Ein Teil der Menschen komme in regulären Unterkünften unter, auch die Akquise von Zimmern in Hostels laufe unter Hochdruck, so Silke Adamczyk, Sprecherin bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Aber auch großflächige Übergangseinrichtungen seien unentbehrlich. Deshalb wird in den Hangars 2 und 3 des Flughafens eine Notunterkunft eingerichtet. Hier ist Platz für 1000 bis 1600 Personen. Außerdem wird geprüft, ob auf zwei Parkplatzflächen am Flughafengebäude Leichtbauhallen aufgestellt werden können. Bereits vor einiger Zeit wurde das Containerdorf nahe dem Columbiadamm reaktiviert. Hier leben 776 Personen.

Noch vor Weihnachten sollen die Hangar-Plätze belegt werden. Falls sich die Parkplätze eignen und Leichtbauhallen verfügbar sind, könnten diese Ende Januar in Betrieb gehen, teilt Adamczyk mit. Für den Standort spreche unter anderem, dass es im Hangar 1 das vom Land Berlin geförderte Projekt „Tentaja“ gibt. Hier organisieren unterschiedliche Träger, Vereine und Ehrenamtliche kostenlose Angebote in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung und Beratung, die auch offen für geflüchtete Kinder und Jugendliche sind.

Innerhalb der Notunterkunft werde ebenfalls für Rückzugsräume gesorgt, versichert Adamczyk. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) suche derzeit einen erfahrenen Betreiber, um in der dieser schwierigen Lage die bestmögliche Unterbringungsqualität sicherzustellen.

Im Vergleich zu September sind die Zahlen der Geflüchteten in Berlin um 30 Prozent gestiegen, pro Tag werden rund 160 Asylsuchende und Kriegsflüchtlinge gezählt. In den regulären Unterkünften leben aktuell 28 300 Personen. Das ist die höchste Anzahl seit Gründung des LAF im August 2016. Darunter sind aber nur rund 4000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, denn die meisten haben bei Angehörigen, Freunden oder Freiwilligen ein vorläufiges Zuhause gefunden. Ihre Gesamtzahl wird auf rund 100 000 geschätzt.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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