Den neuen Heimatkiez erkunden: Grundschulen als Paten gesucht
"Aus Ich und Du wird Wir", lautet das Motto des Vereins, der als "YouMeWe" im Rathaus Schöneberg zum Jahresende gegründet wurde. Die ersten Erfahrungen haben seine Mitglieder bereits in der Marienfelder Grundschule gesammelt.
Melanie Polascheck, Dozentin an der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg, hat immer wieder erlebt, dass es vor allem Kinder schwer haben, Kontakt zu knüpfen. Mit dem Verein will sie Kindern von Asylbewerbern in ihrer neuen Heimat Berlin den Neuanfang erleichtern. Sie möchte Kontakte zu Grundschulen knüpfen, damit sie "Kinder von hier" schneller kennenlernen. Bei der Arbeit wird sie von Johanna Seeger und acht weiteren Vereinsmitgliedern unterstützt. "Integration ist für mich ein wichtiges Thema", sagte Melanie Polascheck und dabei spielt die Sprache eine große Rolle.
Bei einer Kiezrallye sollen die Kinder nicht nur ihre Wohnumgebung kennen lernen, sondern auch schneller Kontakte knüpfen können. Die Kiezrallye ist Sechs- bis Zwölfjährige gedacht. Sie gehen in gemischten Teams in Begleitung von Erziehern auf Erkundungstour. Dabei sollen sie verschiedene Aufgaben lösen. Beim Rundgang lernen sie Passanten, Ladenbesitzer und andere Menschen kennen. "Ein Stadtplan hilft, den richtigen Weg zu finden und mit der Kamera werden die gemeinsamen Erlebnisse festgehalten", erklärt Melanie Polascheck.
Das erste Projekt ist im Dezember mit der Marienfelder Grundschule gelaufen. "Wir planen im neuen Jahr viele Aktionen", erklärt Polascheck. Dazu gehört auch ein Theaterprojekt, das von Denise Dröge ins Leben gerufen werden soll. Sie ist Theaterpädagogin und möchte gemeinsam mit Kindern aus verschiedenen Ländern ein Stück einstudieren. "Wir suchen insgesamt 15 Grundschulen, mit denen wir gemeinsam die Kiezrallye machen können", sagte Melanie Polascheck.
Für die Idee ist der Verein bereits beim bundesweiten Start Social-Wettbewerb unter die 25 besten deutschen Sozialinitiativen gewählt worden. Aktuell wird das Projekt im Rahmen des "Social Impact Lab" mit einem Stipendium unterstützt.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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