Ehemaliges Flugfeld als Weideland im Gespräch

Tempelhof. Möglicherweise könnten sich bald Weidetiere, beispielsweise Schafe, Rinder und/oder Wildpferde, zwischen den Rollbahnen auf dem ehemaligen Flughafen tummeln und Berlins größte Freifläche abgrasen. Das spart Rasenmäher.

Nach dem Volksentscheid, wonach das Tempelhofer Feld nicht bebaut werden darf und auf unbestimmte Zeit so bleiben muss, wie es ist, scheint die schon vor Jahren von Ingo Kowarik, TU-Professor und Landesbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege, eingebrachte Idee bei vielen Berlinern und auch bei den Verantwortlichen sowie Naturschützern auf fruchtbaren Boden zu fallen. Kowarik meint, dass die Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, durch die tierische Beweidung mitten in der Metropole profitieren würden und alle einen "sozialen Mehrwert" davon hätten. Gleichsam wird mit einem internationalen Imagegewinn für die Hauptstadt kalkuliert.

Diese bestechenden Möglichkeiten der Attraktivitätssteigerung, wenngleich auch mehr auf Tempelhof bezogen, begeistern auch Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). "Ich wäre zwar nach wie vor für Wohnungsbau und hoffe, dass es irgendwann auch dazu kommt, aber als Zwischennutzung finde ich diese Idee mit den Weidetieren einfach klasse. Sollte man unbedingt probieren", so die Bürgermeisterin zur Berliner Woche.

Genaue Prüfung

Die für das über 300 Hektar große Tempelhofer Feld im Auftrag des Senats zuständige Grün Berlin GmbH ist nach eigenen Angaben bereits "in intensivem Austausch mit der Obersten Naturschutzbehörde". Dabei wird laut Parkmanager Michael Krebs diskutiert, ob und gegebenenfalls wie die Mähmaschinen durch den Einsatz von grasenden Viehherden ersetzt werden könnten. Geprüft werden erst mal die Vereinbarkeit mit dem Natur- und Artenschutz sowie die Verträglichkeit mit den vielfältigen Freizeitaktivitäten der Besucher. Unklar ist auch noch, ob nach den Buchstaben des neuen, auf dem Volksentscheid basierenden Gesetzes überhaupt Ställe gebaut werden dürfen. Ohne Unterstände dürfte die Sache jedenfalls kaum klappen. Andernfalls müssten die Tiere allmorgendlich auf Feld gebracht und abends abgeholt werden. Das wäre wohl zu aufwendig.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 710× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.470× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.515× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.