Null Versorgung
Grüne machen Druck beim "Medipoint" für Geflüchtete am Flughafen

Die medizinische Versorgung für die Flüchtlinge auf dem Tempelhofer Feld muss endlich gesichert werden. Das fordert der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen.

Rund 2400 Menschen leben derzeit in den Notunterkünften auf dem Flughafengelände. Seit Dezember 2022 werde vom Senat versprochen, einen „Medipoint“ einzurichten. Passiert sei allerdings bis heute nichts, so Moritz Heuberger, grüner Kreisvorsitzender in Tempelhof-Schöneberg.

Seine Amtskollegin Claudia Löper beschreibt die aktuelle Lage so: „Die Hausärztinnen und Hausärzte in der Umgebung sind komplett ausgelastet und müssen – genauso wie die in der Nähe liegende Krankenhäuser – behandlungsbedürftige Geflüchtete wieder zurückschicken.“ Doch es mangele nicht nur an der Grundversorgung. Auch Räumlichkeiten für Quarantänebereiche fehlten, wo Menschen mit übertragbaren Krankheiten isoliert werden könnten.

Außerdem nötig seien mehr Personen, die Geflüchtete zu Arztbesuchen begleiten und auch dolmetschen. Und schließlich müsse für eine psychosoziale Begleitung gesorgt werden, so Heuberger. Denn Menschen mit traumatischen Erfahrungen und Verlusten bräuchten Unterstützung, um sich zu stabilisieren und mit den aktuellen Lebensbedingungen zurechtzukommen.

Die Finanzierung, zumindest für den Medipoint, sei gesichert. Das notwendige Geld werde über den landeseigenen „Aktionsplan Ukraine“ zur Verfügung gestellt, aber nicht entsprechend eingesetzt. Dafür verantwortlich machen die Grünen das „senatseigene Zuständigkeitspingpong“.

Im Bezirksamt und in der Bezirksverordnetenversammlung herrsch seit Monaten Einigkeit darüber, dass eine medizinischen Versorgung vor Ort erforderlich ist.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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