Zehnter Geburtenrekord in Folge
Gut jedes zehnte Berliner Baby kommt im St. Joseph Krankenhaus zur Welt
Das St. Joseph Krankenhaus an der Wüsthoffstraße hat im vergangenen Jahr einen kleinen Babyboom erlebt: Insgesamt 4548 Kinder erblickten hier das Licht der Welt, darunter 134-mal Zwillinge und zweimal Drillinge. Damit ist die Einrichtung die geburtenstärkste Einzelklinik in ganz Deutschland.
Zum zehnten Mal in Folge liegt das Tempelhofer Krankenhaus ganz vorn in der Statistik. Diese wird alljährlich vom Informationsdienst der Milupa Nutrica GmbH erstellt und berücksichtigt deutschlandweit 600 Kliniken. Das St. Joseph ist mit 506 Betten und rund 1300 Mitarbeitern das größte katholische Krankenhaus in Berlin.
Neonatologie angeschlossen
Dort wird Wert auf einen möglichst natürlichen Ablauf der Geburt gelegt, der von Hebammen unterstützt wird. Direkt nach der Entbindung, schon im Kreißsaal, können die Mütter und Väter in Ruhe Kontakt zu ihrem Kind aufnehmen. Weiterer Pluspunkt: Eine Neonatologie ist direkt angeschlossen. Hier werden kranke Babys und Frühchen behandelt, ohne dass sie die Nähe der Eltern missen müssen. Schließlich gibt es auch Beratungen rund ums Stillen. Das Engagement fand im vergangenen Jahr Anerkennung: Das St. Joseph Krankenhaus wurde als „Familienzentriertes Perinatalzentrum Level 1“ ausgezeichnet. „Perinatal“ beschreibt den Zeitraum rund um die Geburt – vom siebten Schwangerschaftsmonat bis etwa zum zehnten Lebenstag des Kindes.
Infoabende online
Insgesamt kamen 2021 in Berlin knapp über 39 000 Babys zur Welt, das entspricht einem leichten Anstieg von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Bundesweit beträgt der Zuwachs im ersten Jahr nach Beginn der Pandemie sogar 2,7 Prozent. Corona hat im St. Joseph Krankenhaus auch zu neuen Angeboten geführt. Bewährt hätten sich inzwischen die Online-Eltern-Informationsabende, so Professor Michael Abou-Dakn, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Wir erreichen damit unkompliziert Frauen oder Paare, die noch nicht entschieden sind, wo sie ihr Kind zur Welt bringen wollen. Früher kamen die oftmals Hochschwangeren von weiter her mit dem Auto gefahren – jetzt können sie sich bequem zu Hause einen ersten Eindruck von unserem Haus verschaffen“, sagt er.
Ein Nachteil sei, dass persönliche Gespräche unter vier Augen oder im kleineren Kreis direkt nach den Informationsabenden flachfallen müssten. Allerdings hätten sich Nachfragen per Chat bewährt. Auch Verabredungen zu Einzelsprechstunden, persönlich oder per Videotelefonie, seien möglich.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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