Hospiz freut sich über Spendenscheck
Im Wenckebach gibt es menschliche und tierische Therapeuten für schwerstkranke Menschen

Scheckübergabe mit Cynthia Brühl und Jennifer Jendro vom Projekt Cardiolotse sowie Michaela Schulze, Dagmar Nitsche und Fabian Kolditz vom Hospiz (von links). | Foto:  Vivantes/Kevin Kuka
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  • Scheckübergabe mit Cynthia Brühl und Jennifer Jendro vom Projekt Cardiolotse sowie Michaela Schulze, Dagmar Nitsche und Fabian Kolditz vom Hospiz (von links).
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Das Vivantes-Hospiz im Wenckebach-Klinikum, Wenckebachstraße 23, ist das einzige kommunale Hospiz in Berlin. Kürzlich hat es einen Scheck über 5000 Euro vom Projekt "Cardiolotsen" geschenkt bekommen.

Die Einrichtung auf dem Wenckebach-Gelände liegt in grüner, parkähnlicher Umgebung. Hier leben 16 Menschen, die sterbenskrank sind. Sie wohnen in hellen Einzelzimmern mit angeschlossenem Bad und einer Schlafcouch für An- und Zugehörige. Rund um die Uhr werden sie psychisch und pflegerisch betreut. Im Vordergrund stehen Zuwendung und die Linderung ihrer Schmerzen.

Die stellvertretende Pflegedienstleiterin Dagmar Nitsche hatte die Idee, Alpakas und Lamas ins Hospiz zu holen. | Foto:  Benjamin El Khalil
  • Die stellvertretende Pflegedienstleiterin Dagmar Nitsche hatte die Idee, Alpakas und Lamas ins Hospiz zu holen.
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Die Kranken- und Pflegekassen übernehmen 95 Prozent der Kosten in einem Hospiz, die restlichen fünf Prozent müssen über Spenden finanziert werden. Dazu gehören auch Extras wie die Aroma- und die Yogatherapie, die in der Tempelhofer Einrichtung angeboten werden. Und es gibt noch etwas ganz Spezielles. Alle ein bis zwei Wochen sind Lamas und Alpakas zu Gast im Hospiz. Die Therapietiere mit dem weichen Fell und den großen Augen lassen sich streicheln, füttern und umarmen. Sie können sogar mit dem Aufzug fahren und die Patienten, die im ersten Stock wohnen, in ihren Zimmern besuchen.

Vivantes-Sprecherin Astrid Steuber ist begeistert von den vierbeinigen Helfern. „Sie sind freundlich, zurückhaltend und nehmen die Stimmungen der Menschen auf. Gerade mit Schwerkranken können sie gut, vielleicht weil sie selbst sehr viel Ruhe brauchen“, sagt sie. Und wenn die Lamas beim Kuscheln vor Wohlbehagen summen, beginnen viele Patienten, den Tieren etwas zu erzählen. Selbst jene, die kaum noch mit anderen Menschen über ihre Ängste, Gefühle oder Erinnerungen sprechen mögen. Auch Angehörige kämen oft zur Lama-Therapie, allein um ihre Liebsten noch einmal lächelnd zu erleben, so Steuber.

Tierischer Besuch auf der Terrasse des Hospizes. | Foto: Benjamin el Khalil
  • Tierischer Besuch auf der Terrasse des Hospizes.
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Auch für dieses außergewöhnliche Angebot kommt das Geld wie gerufen. Zu verdanken ist die Spende den Cardiolotsen, Mitarbeitern eines Projekts, das vor einigen Jahren von Vivantes und der AOK-Krankenkasse ins Leben gerufen wurde. Inzwischen versorgen Mitarbeiter an acht Vivantes-Standorten Herzkranke. „Die Betreuung beginnt im Krankenhaus, aber die Cardiolotsen begleiten die Patienten auch darüber hinaus“, sagt Steuber. Sie beraten beispielsweise zu Herzsport, Ernährung oder wie es gelingt, mit dem Rauchen aufzuhören. Das Ganze sei ein Erfolgsmodell, die Lotsen sorgten dafür, dass es seltener zu erneuten Einweisungen der Patienten komme.

Diese Leistung hat auch beim Gesundheitspreis des Medikamentenherstellers MSD überzeugt. Die Lotsen haben 25 000 Euro für „herausragende innovative Gesundheitslösungen“ gewonnen. Die haben sie geteilt und an fünf gemeinnützige Einrichtungen weitergegeben.

Mehr Infos über das Hospiz gibt es unter https://hospiz.vivantes.de/stationaeres-hospiz.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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