Kleidung, Kaffee und Kontakte im Hangar
Tempelhof. Neuer Service für Flüchtlinge: Mit der Kleiderkammer im Hangar 1 hat es Ende Oktober angefangen. Ende April ist nun das „THF Café“ mit einer „Asylothek“ hinzugekommen. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer machen es möglich.
In der Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen Flughafen können sich Flüchtlinge jetzt unter dem Dach vom Hangar 1 von oben bis unten aus zweiter Hand einkleiden, gemütlich bei Kaffee oder Saft und Kuchen zusammensitzen und sich aus den Bücherregalen mit Lesestoff versorgen. Neben Buchspenden zum Deutschlernen gibt es in der „Asylothek“ auch Literatur auf Arabisch, Farsi und in etlichen weiteren Sprachen, dazu Bildbände, Comics und Zeitungen. „Das Besondere an dem Projekt ist unsere Zielgruppe: Kinder und Jugendliche“, so Suzanne Visentini vom kürzlich gegründeten Verein „THF welcome“.
Das Café ist „ein Ort der Begegnung, der Vorurteile und Rassismus ausräumen soll“, so das Motto. Die Einrichtung soll sowohl den zurzeit etwa 1500 Bewohnern der Notunterkunft als auch Gästen offen stehen. Geregelte Öffnungszeiten gibt es allerdings noch nicht. Aber nachmittags soll auf jeden Fall offen sein. Perspektivisch soll das Café von Flüchtlingen selbst betrieben werden. Auch der gastronomische Teil ist, wie schon die Kleiderkammer, auf Spendenbasis konzipiert.
Und die Kleiderkammer, zumindest zum größten Teil, funktioniert offenbar. Die mit Bekleidung aller Art und Größen gefüllten Regale zeugen von nicht nachlassender Spendenbereitschaft – es gibt aber auch Mängel: „Wir brauchen vor allem viel mehr Unterwäsche, Jeans und Herrenschuhe in kleinen Größen“, so Christian Andresen, Leiter des Spendenlagers zur Berliner Woche. Und Soli Remhof, Koordinatorin des Ganzen, fügt hinzu, dass insbesondere Socken fehlen.
Kleiderkammer, Café und Bücherei im Hangar 1 sind zurzeit nur über den Eingang Columbiadamm und einen etwas längeren Fußweg erreichbar. Der Weg ist ausgeschildert. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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