Quartiersmanager sind gefunden
Nahariyaviertel und Germaniagarten sind ab 2021 QM-Gebiete
Im kommenden Jahr wird es zwei neue Quartiersmanagement-Gebiete geben: rund um die Nahariyastraße in Lichtenrade und im Germaniagarten in Tempelhof. Nach einer Ausschreibung steht nun fest, wer mit der Betreuung beauftragt wird.
Quartiersmanagements (QM) gibt es seit 1999 in Berlin. Aufgabe des Bund-Länder-Programms ist es, Stadtteile mit einem „besonderen Entwicklungsbedarf“ zu fördern. Anders gesagt: Ein QM wird dann in einem Kiez eingerichtet, wenn es viele Probleme gibt und die Gefahr besteht, dass er sozial abgehängt wird. Zum Beispiel, weil dort viele Menschen mit wenig Geld leben und die Lebensqualität niedrig ist. Momentan gibt es 38 QM-Gebiete in der Stadt, davon allein zehn in Neukölln.
Ziel ist es immer, möglichst viele Akteure zu vernetzen, sodass sie am selben Strang ziehen: Anwohner, Vermieter, Bezirksamt, Unternehmen, soziale Einrichtungen, Bürgerinitiativen und, und, und. Gemeinsam sollen sie neue Projekte auf den Weg bringen. Die können sich genauso um mehr Grün oder ein neues Nachbarschaftszentrum drehen wie um das bessere Zusammenleben der Kulturen. In den QM-Büros finden die Bewohner Ansprechpartner, mit ihnen können sie über Ideen diskutieren. Wer sich engagieren möchte, ist im Quartiersrat willkommen, um an der Entwicklung des Viertels mitzuarbeiten und über die Vergabe von Fördermitteln zu entscheiden.
Bisher gab es im Bezirk nur ein QM-Gebiet in Schöneberg-Nord rund um die Bülowstraße. Es wurde 1999 eingerichtet und läuft Ende des Jahres aus. Betreut wurde es von der AG Spas (Arbeitsgemeinschaft für Sozialplanung und angewandte Stadtforschung). Sie übernimmt nun das Gebiet Nahariyastraße. Hier leben gut 8500 Menschen, knapp 40 Prozent haben ausländische Wurzeln. Im Germaniagarten wurde More than shelters (sinngemäß: Mehr als ein Dach über dem Kopf) für diese Aufgabe ausgewählt. Bisher hat sich das Sozialunternehmen mit der Schaffung von Flüchtlingsunterkünften einen Namen gemacht. Im Kiez an der Oberlandstraße leben etwa 4100 Menschen, für gut die Hälfte ist Deutsch nicht die Muttersprache.
Die Standorte für die Büros stünden noch nicht fest, teilt Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann (Grüne) mit. Er sei aber zuversichtlich, dass die Eröffnungen im kommenden Jahr gefeiert werden könnten.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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