Neun Kilometer Plastik auf dem Tempelhofer Feld

Eine aus 30.000 Plastiktüten zusammengeknotete Kette wurde auf einer ehemaligen Start- und Landebahn ausgelegt. | Foto: HDK
  • Eine aus 30.000 Plastiktüten zusammengeknotete Kette wurde auf einer ehemaligen Start- und Landebahn ausgelegt.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof. Unter dem Motto "Berlin tüt was!" und im Rahmen eines Umwelt-Volksfestes mit Bühnenprogramm wurden am 20. September 30.000 zusammengeknotete Plastiktüten auf dem Tempelhofer Feld zu einer neun Kilometer langen Kette mit exakt 29.999 Knoten ausgelegt.

Die schier endlos-unübersichtliche und von Hand geknotete Kette aus gebrauchten Plastiktüten wurde von einer von rund Dreitausend Helfern gebildeten Menschenkette im Zickzack auf einer ehemaligen Start- und Landebahn zu einem gigantischen und eigentlich nur aus der Luft zu sehenden Ausrufezeichen geformt. Mit der von der Stiftung Naturschutz Berlin initiierten, vom Verein Deutsche Umwelthilfe (DUH) organisierten und von der Berliner Stadtreinigung (BSR) unterstützten Aktion sollte auf den Ressourcenverbrauch und die anschließenden durch solche Tüten verursachten Probleme aufmerksam gemacht werden.

Die Zahl 30.000 wurde nicht beliebig gewählt: "So viele Plastiktüten gehen stündlich allein in Berlin über die Ladentische - das sind 710.000 Einweg-Plastiktüten am Tag und rund 260 Millionen im Jahr", hat die Sprecherin der Umwelthilfe, Ann-Kathrin Marggraf, ausgerechnet. Damit kommen in ganz Deutschland pro Jahr etwa sechs Milliarden Plastiktüten zusammen, für deren Herstellung eine Menge kostbares Erdöl verbraucht wird. Die Zahl der als Wegwerfprodukte konzipierten Einweg-Tragetaschen aus Kunststoff wird weltweit auf eine Billion geschätzt.

"Am Ende kommt eine Tüte jedoch im Durchschnitt nur 25 Minuten zu Einsatz. Und nur selten werden sie recycelt, sondern landen stattdessen in der Verbrennungsanlage oder sogar in der Landschaft, wo sie dann der Tier- und Pflanzenwelt schaden", so Marggraf. Um die Aktion mit ausschließlich gebrauchten Tüten überhaupt möglich zu machen, waren die Berliner schon wochenlang im Vorfeld aufgerufen, ihre Plastiktüten in Sammelstellen abzuliefern.

Mit der spektakulären Demonstration gegen Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung auf dem ehemaligen Flugfeld in Tempelhof wurde nicht nur ein neuer Weltrekord, sondern auch der noch vor Ort bestätigte Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Bis dato lag der Rekord bei einer knapp 4,3 Kilometer langen Plastiktütenkette, die im vergangenen Jahr am Timmendorfer Strand zusammengeknotet wurden.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 381× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 680× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 655× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.065× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.