Notaufnahme in Tempelhof: Ehemaliger Flughafen soll Flüchtlingsquartier werden

Tempelhof. Senatsexperten haben kürzlich eine Ortsbegehung durch den Gebäudetrakt des ehemaligen Flughafen Tempelhof gemacht und besonders unter dem Blickpunkt hingeschaut, ob dort Flüchtlinge untergebracht werden könnten. Die Prüfung war zunächst eher negativ ausgefallen.

Das hat sich nun aber, angesichts der sich von Tag zu Tag verschärfenden Lage, innerhalb kürzester Zeit offenbar geändert und die Vorbereitungen für die Flüchtlingsunterbringung laufen bereits. Und auch Hilfsorganisationen sind schon aktiv. Die stetig wachsende Masse der in Berlin ankommenden Flüchtlinge ist augenscheinlich kaum oder nur noch unter größten Schwierigkeiten zu bewältigen.

"Vor dem Hintergrund immer wieder nach oben korrigierter Flüchtlingszahlen müssen wir zusätzliche Wege gehen, um neue Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen", erklärt die zuständige Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Und, dass mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und Hilfsorganisationen bereits die erforderliche Vorkehrungen getroffen würden, um das von Menschen überquellende Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in der Moabiter Turmstraße zu entlasten.

Zu diesem Zweck sollen nun Gebäudeteile des ehemaligen Flughafens Tempelhof als weitere Anlaufstelle und Unterkunftsmöglichkeit für Flüchtlinge hergerichtet werden. "Tempelhof gehört in die Reihe vieler anderer Immobilien und Bürogebäude, die derzeit darauf geprüft werden, ob sie geeignet sind", so eine Sprecherin der Senatsverwaltung. Danach scheint die Haupthalle am Platz der Luftbrücke durch ihren großen Wartebereich, die noch vorhandenen Check-in-Schalter und vielen Büromöglichkeiten ringsum wie für die Erstaufnahme und Registrierung der Flüchtlinge geschaffen.

Wie von der Berliner Innenverwaltung inzwischen bestätigt, ist zudem von 3000 bis 4000 Flüchtlingen die Rede, die in Tempelhof untergebracht werden könnten. Die dabei in den Hintergrund gedrängte Frage: Wie geht es mit den bereits geplanten Veranstaltungen und Events in der Haupthalle, dem Flugvorfeld und Hangars weiter? Es gibt schließlich Verträge. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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