Flüchtlingszelte auf dem Flughafen
Senat mietet Hotels und will Tausende in Hangars und Hallen unterbringen
Um weitere Kapazitäten für ankommende Kriegsflüchtlinge zu schaffen, errichtet der Senat in den Hangars 2 und 3 auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof eine temporäre Notunterkunft.
Die Entscheidung für eine solche großflächige Unterkunft hat der Senat kurzfristig getroffen, wie Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) mitteilt. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sucht dafür einen erfahrenen Betreiber. Alle knapp 28 000 vorhandenen Plätze in Aufnahme- und Gemeinschaftseinrichtungen sind voll, sodass weitere Notunterkünfte dringend benötigt werden. Neben der Akquise von regulären Unterkünften und der Anmietung von Kontingenten in Hostels werden auch Zelte und Leichtbauhallen aufgestellt.
Bis zu 10 000 zusätzliche Plätze sollen bis Jahresende für Ukraine-Flüchtlinge und Asylbewerber entstehen. „Jeden Tag kommen seit Mitte Oktober durchschnittlich 158 Menschen in Berlin an – und bleiben“, sagte Kipping ind der Tageszeitung "Neues Deutschland". In den Hangars 2 und 3 auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof sollen schon im Dezember zwischen 1000 und 1600 Personen unterkommen. Darüber hinaus wird geprüft, auf zwei Parkplätzen rund um das ehemalige Flughafengebäude Leichtbauhallen aufzustellen. „Diese Notunterkunft ist dringend nötig, um Obdachlosigkeit von Geflüchteten zu vermeiden“, heißt es aus Kippings Behörde.
Die Notunterkunft diene zur Überbrückung, bis der weitere Umzug in reguläre Unterkünfte erfolgen kann. Die Hangars 2 und 3 sollen noch vor Weihnachten in den Betrieb gehen. Die Leichtbauhallen sollen dann Ende Januar 2023 stehen. Sozialsenatorin Katja Kipping verweist auf das vom Senat finanzierte Jugendfreizeitprojekt Tentaja im Hangar 1. Die Angebote können dann auch die Kinder und Jugendlichen der neuen Notunterkunft nutzen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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