Ausbruch der Schweinepest geübt: Viruserkrankung für Menschen ungefährlich

In unseren Nachbarländern Polen und Tschechien breitet sich die afrikanische Schweinepest (ASP) derzeit unter den Wildschweinen aus. Aufgrund der hohen Wildschweindichte in Berlin und Brandenburg existiert auch bei uns ein Ausbruchsrisiko. Der Bezirk hat daher den Ernstfall simuliert.

Vom 14. bis 16. Mai führte das Bezirksamt eine entsprechende Übung durch. Dabei wurden die Kommunikation zwischen den innerbezirklichen Behörden und das Erstellen von Lageplänen geübt sowie Anordnungen für den Fall des Ausbruchs erstellt. Darin eingebunden waren die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz, die Brandenburger Landkreise und die Bezirke. „Weil es bei der ASP um die Orte von Infektionsfällen herum verschiedene Zonen der Gefährdung gibt – diese sind selbstverständlich bezirksübergreifend“, erklärt Stadträtin Christiane Heiß. Zur Verhinderung einer Ein- oder Verschleppung von Tierseuchen nimmt die Infektionsvorsorge eine entscheidende Bedeutung ein, für die die bezirkliche Veterinär- und Lebensmittelaufsicht zuständig ist. Als Verbraucherschutzbehörde sichert und kontrolliert diese den gesamten Lebensmittelhandel und –verkehr von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Verzehr. Außerdem gewährleistet sie die Gesundheit der Tiere.

Durch den Ausbruch der ASP in verschiedenen Regionen Osteuropas sei auch die Gesundheit der Wild- und Hausschweinbestände in Deutschland gefährdet, teilt das Bezirksamt mit. Eine mögliche Infektionsgefahr geht beispielsweise von unkontrolliert aus dem Ausland eingeführten Schweinefleisch- und Wursterzeugnissen oder achtlos weggeworfenen Lebensmitteln im Reiseverkehr aus. Wildschweine als „Allesfresser“ könnten diese zu sich nehmen und nach Berlin und Brandenburg einschleppen. In den südlichen Bereichen Tempelhof-Schönebergs sei durch ein üppiges Futterangebot bereits seit längerer Zeit ein vermehrtes Aufkommen von Wildschweinen zu beobachten.

Für Deutschland als zweitgrößtem Schweinefleischproduzenten und größten Exporteur Europas wäre ein Ausbruch mit erheblichen Schäden für die landwirtschaftliche Tierproduktion verbunden. Laut „Schweinepest-Verordnung“ müssten alle Schweine eines betroffenen Betriebs getötet werden. Die ASP ist eine hochansteckende und bei Schweinen fast immer tödlich endende Viruserkrankung. Für den Menschen ist sie jedoch ungefährlich.

Laut Christiane Heiß ist die Übung erfolgreich gewesen, da die Kommunikation zwischen den Behörden gut funktioniert habe und alle beteiligten Kräfte ihre Aufgaben erfüllen konnten. „Was innerhalb dieser reinen Kommunikationsübung nicht getestet werden konnte, war die physische Abgrenzung von Kernzonen, Schilderaufhängungen, das Abräumen von toten Tieren und die Abbildung von Kosten, die 26 Wochen lang dem Bezirk entstehen können und werden, wenn ein Ernstfall eintritt“, so Heiß.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 413× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 531× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 266× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 391× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.