Nabu sorgt sich um Vogelvielfalt
Die aktuell diskutierte Randbebauung gefährdet Biotop auf dem Tempelhofer Feld

Auf der riesigen Wiesenfläche brüten Feldlerchen und andere Vogelarten. | Foto:  Lichtschwärmer
  • Auf der riesigen Wiesenfläche brüten Feldlerchen und andere Vogelarten.
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Das Tempelhofer Feld startet mit Neuigkeiten in die neue Saison. Wie jedes Jahr ist zudem wieder eine große Vogelschutzzone auf dem Gelände abgesperrt worden. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sorgt sich angesichts neuer Baupläne jedoch um die Vielfalt der Vogelwelt.

Gute Nachricht für Kinder: Eine Wasserpumpe ist in Betrieb gegangen, und zwar im Naturerfahrungsraum am „Crashgate“, dem südlichsten Eingang an der Oderstraße. Dort können Mädchen und Jungen spielen und matschen. Auch Hunde müssen künftig nicht mehr ohne kühles Nass auskommen. Für sie wurden in den drei Auslaufgebieten Wasserspender aufgestellt. An den Wochenenden von 12 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist der Info-Pavillon am Eingang Columbiadamm. Dort ist die Ausstellung zur Geschichte des Geländes und seine Bedeutung für Natur und Freizeit zu sehen. Auch das mehrsprachige Team der Feldlotsen ist vor Ort, das bei Fragen rund um den ehemaligen Flughafen weiterhelfen kann.

Schließlich wurde der Bereich zwischen nördlicher und südlicher Landebahn bis mindestens Ende Juli mit Flatterband abgesperrt. Auf den Wiesen brüten nämlich knapp 250 Feldlerchenpaare, das ist fast die Hälfte der Berliner Gesamtpopulation.

Laut Nabu brüten rund 30 weitere Vogelarten auf dem Gelände, unter anderem die ebenfalls gefährdeten Arten Steinschmätzer und Neuntöter sowie der Vogel des Jahres 2023, das Braunkehlchen. Außerdem sei das Feld für Falken und Eulen ein wichtiges Jagdrevier. Deshalb kritisiert der Nabu, dass sich CDU und SPD in ihren Koalitionsgesprächen für eine Randbebauung des gut 350 Hektar großen Areals ausgesprochen haben. Bei der Diskussion sei es bisher ausschließlich um den Wert der Erholung, nicht aber um die Natur gegangen, sagt Artenschutzreferent Ansgar Poloczek. „Das Feld ist keine sterile Graswüste, die nur für Skater oder Joggerinnen interessant ist. Vor allem für die Vogelwelt sind solche Freiflächen Gold wert. Wenn der Rand zugebaut wird, werden sich die Menschen in der Mitte des Feldes tummeln – und die Natur wird weichen müssen.“

Um die Vogelwelt aus nächster Nähe zu erleben, bietet der Nabu am Dienstag, 18. April, sowie am 2. und 16. Mai Führungen an. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter berlin.nabu.de/termine.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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