Umweltausschuss hat entschieden
Ende des Damwild-Geheges besiegelt

Kürzlich berichteten wir über die Kontroversen bezüglich des Damwildgeheges im Franckepark. Nun steht das Ende der Anlage fest.

Bei einer Sitzung des BVV-Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt am 24. September wurden die Anträge der AfD und der CDU zum Erhalt des Geheges abgewiesen. Sie erhielten bei der Abstimmung keine Mehrheit. Ein Termin für die Umsiedlung der verbliebenen elf Tiere ins Glauer Tal in Brandenburg steht noch nicht fest. Sie sollen nach Informationen der Berliner Woche markiert und in ihrem neuen Zuhause nicht geschossen werden.

Die Meinungen über die Umsiedlung der Tiere und den Abriss des Geheges gehen weit auseinander. Viele Anwohner machten sich für den Erhalt stark, brachten unter anderem Flyer an den Zäunen an und schrieben E-Mails an das Bezirksamt, um gegen die Entscheidung zu protestieren. Natur-Ranger Björn Lindner von der Naturwacht in Marienfelde hingegen sagte uns bei einem Gespräch, er finde die Entscheidung der zuständigen Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) richtig. Diese hatte vor allem den zu geringen Platz für die Tiere als Grund angeführt.

„Wer den Tierschutz ernst nimmt, muss dieses Gehege untersagen. Dass wir Menschen das Bedürfnis haben, sie direkt vor unserer Haustür zu erleben, geht zu Lasten der Tiere“, so Lindner. Bezüglich der Gehegegröße erklärte der Wildexperte: „Damwild lebt nun mal in den Wäldern. Wir müssten daher nicht über ein paar Quadratmeter mehr oder weniger reden, wie im Franckepark, sondern über Hektar.“ Das Glauer Tal mit seiner insgesamt rund 160 Hektar großen Fläche sei daher ein angemessener Ort.

In Tempelhof wird damit sozusagen eine Damwild-Ära zu Ende gehen, denn das Gehege im Franckepark existiert seit fast 90 Jahren.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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