Absage an einen Miniwald
Parkring in der Gartenstadt eignet sich nicht für neuartiges Projekt „Tiny Forest“

Die Bezirksverordneten hatten dafür gestimmt, einen „Kiezwald“ in der Gartenstadt Neu-Tempelhof anzulegen. Doch daraus wird nichts. Laut Umweltstadträtin Saskia Ellenbeck (Bündnis 90/Die Grünen) eignet sich das ins Auge gefasste Areal nicht.

Es geht um ein rund 400 Quadratmeter großes Stück des Parkrings. Es liegt an der Ecke Bäumerplan und Wintgenstraße. Diese Fläche sollte einer Initiative überlassen werden, um einen Miniwald zu schaffen. Das Prinzip: Junge Bäume werden sehr eng nebeneinander gepflanzt. Sie streben gleichzeitig nach Sonnenlicht und wachsen deshalb besonders schnell. Für einige wird es im Laufe der Zeit eng, sie sterben ab und liefern Dünger für die anderen. Die Miniwälder sollen den Kohlenstoffgehalt des Bodens erhöhen und dessen Qualität verbessern, sodass er gut Wasser speichern kann. Dank Förderung hätte der Kiezwald den Bezirk keinen Cent gekostet.

Stadträtin Ellenbeck begründet ihre Ablehnung damit, dass es sich bei der Fläche am Bäumerplan nicht um ein brachliegendes Areal handle, wie von den Bezirksverordneten angenommen. Vor rund acht Jahren sei der ehemalige Parkplatz entsiegelt, mit Boden aufgefüllt und eine Wiese angesät worden. Diese offene Fläche sei wichtig, zum Beispiel für Insekten. Ein dichter Miniwald würde der bodendeckenden Vegetationsschicht schnell den Garaus machen.

Denkmalschutz steht dagegen

Es gibt es weiteres gewichtiges Argument gegen den „Tiny Forest“. Der gesamte Parkring Neu-Tempelhof steht nämlich unter Schutz. Deshalb müssten alle Veränderungen, auch einzelne Pflanzungen, mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt werden. Und die hätten auf Anfrage einen Kiezwald für nicht genehmigungsfähig eingeschätzt.

Der Parkring ist ein hufeisenförmiger, mindestens 60 Meter breiter Grüngürtel, der hauptsächlich 1912 bis 1931 gestaltet wurde. Heute ist er jedoch an vielen Stellen in keinem besonders guten Zustand. Eine Änderung ist in Sicht. „Nach und nach soll er gartendenkmalpflegerisch wiederhergestellt werden“, so Ellenbeck. Derzeit würden einzelne Teilflächen zur Grünanlage umgewidmet, die noch als Straßenland gelten. „Damit erhält der Bezirk ein höheres Budget für Pflege und Unterhaltung der Grünflächen“, so die Stadträtin.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.