2013 wurden über 26 500 Diebstähle registriert
Sieben Stunden lang prüften Mechaniker die Verkehrssicherheit, machten Licht- und Bremsanlagen fit, codierten Räder und stellten Fahrradpässe aus. Die nach und nach in allen Bezirken durchgeführte Aktion in Zusammenarbeit mit der Landesverkehrswacht dient der Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrer und wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt unterstützt.
Eine der ersten, die das Angebot am Tempelhofer Hafen annahmen und eine aus verschieden Komponenten zusammengesetzte Nummernfolge in ihren nagelneuen Fahrradrahmen fräsen ließ, war Ramona Lange aus Tempelhof. "Mit dem im Rahmen eingravierten Code, hat sie bessere Chancen, ihr Fahrrad wiederzubekommen, falls es geklaut wird", erklärt ADFC-Sprecher Bernd Zanke. Sicher eine sinnvolle Maßnahme, denn schließlich ist Ramona Langes mit einem Elektromotor unterstütztes Zweirad rund 2000 Euro Wert.
Ihre Angst vor Diebstahl ist alles andere als unbegründet: Berlinweit wurden im vergangenen Jahr rund 26 500 Fahrräder geklaut. Die Zahl wurde kürzlich durch eine Abgeordnetenhausanfrage der Grünen bekannt. Aufgrund der Anfrage hat die Senatsinnenverwaltung eine Statistik der einzelnen Tatorte sowie der Tatortschwerpunkte aufgestellt. Danach wurden 2013 in Tempelhof-Schöneberger Ortsteilen insgesamt 2033 Fahrräder geklaut. Die meisten Räder, 3883, wurden in Pankow gestohlen, gefolgt von Prenzlauer Berg mit 2122. Als Klauschwerpunkte wurden vor allem U- und S-Bahnhöfe ermittelt. Die Chance, ein gestohlenes Rad wiederzubekommen, ist für die Betroffenen allerdings ziemlich gering. Nur mickrige 4,3 Prozent der Diebstähle - entspricht rund 1140 Rädern - konnten aufgeklärt werden.
Die nächsten Frühlings-Checks inklusive Codierung führt der ADFC am 17. Mai in Lichtenberg, Bärenschaufenster Tierpark, und 24. Mai in der Gorkistraße in Tegel durch. Für die Codierung muss ein Eigentumsnachweis beigebracht und der Personalausweis vorgezeigt werden. Minderjährige brauchen eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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