Ein Provisorium verschwindet
ADFC fordert dauerhaften Radweg an der Schöneberger Straße
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) will, dass der Radweg auf der Schöneberger Straße wieder eingerichtet wird. Deshalb ruft er zu einer Demonstration am 3. August auf.
Der Streifen für Radler war im Zuge von Bauarbeiten der Wasserbetriebe angelegt worden. Nach deren Ende, vor rund neun Wochen, verschwanden sämtliche Markierungen von der Straße. Seitdem werde der ADFC von empörten Radfahrenden kontaktiert, denn die Verkehrsführung habe gut funktioniert, so Stefan Gammelien von der Stadtteilgruppe Tempelhof.
Die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Bü90/Grüne) habe mündlich mitgeteilt, der Bezirk sei nicht zuständig. Also wandte sich der ADFC an die Senatsverkehrsverwaltung. Staatssekretär Ingmar Streese antwortete, dass „seine Fachabteilung auch den Bezirk angeschrieben hat, weil er für die Planung der Radverkehrsanlage grundsätzlich zuständig ist. Ein Rücklauf steht noch aus."
Auf Nachfrage der Berliner Woche sagt Stadträtin Heiß, auch sie bedauere sehr, dass die Wasserbetriebe die temporäre Markierung ersatzlos entfernt habe. „Der ursprüngliche Plan war es, unmittelbar nach Beendigung der Baustelle eine dauerhafte Lösung für den Radverkehr einzurichten.“ Sie habe sich deshalb an die Senatsverkehrsverwaltung gewandt. Dort hieß es, das Anlegen des Radwegs verzögere sich leider. Er solle aber kommen, wenn der Ersatzbau der drei hintereinanderliegenden Ampeln von der Alboin- bis zur Manteuffelstraße in Angriff genommen werde. Die Vorbereitungen dauerten aber noch eine Weile.
Genug vom Behörden-Ping-Pong
Als Überbrückung sei ein weiterer temporärer Radfahrstreifen sinnvoll. Die Planung dafür sei auch fast abgeschlossen, könne aber nur in Abstimmung mit dem Bezirk schnell umgesetzt werden. „Diese Abstimmung ist noch nicht beendet“, so Heiß. Dazu komme, dass ab August weitere Bauarbeiten der Wasserbetriebe an der Kreuzung Schöneberger- und Ringbahnstraße anstünden. Außerdem sei das Straßen- und Grünflächenamt wegen Personalknappheit nicht in der Lage, kurzfristig neue Projekte zu realisieren.
Stefan Gammelien vom ADFC will dem zeitraubenden „Ping-Pong-Spiel“ nicht mehr zuschauen. Er fordert die Verwaltung auf, umgehend zu handeln. Wer das Vorhaben unterstützen will: Die Demonstration beginnt um 17 Uhr auf dem Berlinickeplatz. Von dort geht es zur Schöneberger Straße, bis zur Autobahnauffahrt Alboinstraße, und zurück.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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