Mehr Sicherheit für Radfahrer
ADFC fordert durchgehenden und geschützten Weg an der B96
Unter dem Motto „Radwege verbinden Bezirke – sicher auf der B96/B96a“ gab es am 15. August eine Vier-Routen-Demo zum Bundesverkehrsministerium in Mitte. Dazu aufgerufen hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club. Auch in Lichtenrade setzte sich ein Fahrradkorso in Bewegung.
Den Mitgliedern der ADFC-Stadtteilgruppe Tempelhof reichen die bisherigen Planungen nicht. Wie berichtet, will das Bezirksamt noch in diesem Jahr geschützte Radstreifen auf dem Tempelhofer Damm zwischen Alt-Tempelhof und Ullsteinstraße anlegen. Die Aktivisten fordern hingegen einen geschützten und durchgängigen Radweg auf der B96.
Er solle mindestens 2,50 Meter breit sein, um sicheres Überholen zu ermöglichen. „Zwischen Goethe- und Grimmstraße stadtauswärts gibt es gar keine Radverkehrsanlagen, als Sofortmaßnahme ist hier ein Pop-Up-Radweg einzurichten“, ergänzt Stefan Gammelien. Zudem setze sich der ADFC für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in der ganzen Stadt ein. Das gelte in Tempelhof, Mariendorf und Lichtenrade umso mehr, weil die B96 fast ausschließlich durch Wohn- und Einkaufsgebiete führe.
Los ging der Demonstrationszug an der Ecke Kirchhainer Damm und Goltzstraße. Hier erinnert ein weißes Geisterfahrrad an einen 65-jährigen Radler, der im Dezember 2020 von einem rechtsabbiegenden Lkw-Fahrer übersehen wurden. Der Mann starb zweieinhalb Wochen später an seinen schweren Verletzungen.
Zu einer Zwischenkundgebung stoppten die Demonstranten an der Kreuzung Alt-Mariendorf. „In diesem Nadelöhr ist es ohne Radverkehrsanlagen und mit rund 40 000 Autos am Tag kreuzgefährlich. Hier müssen alle Radfahrenden durch, Kinder, Senioren, Frauen und Männer, weil es keine Alternativroute gibt“, sagt Gammelien. Hier wurde im Mai 2019 eine Radfahrerin angefahren, die ebenfalls starb.
Am häufigsten gebe es Unfälle mit Radlern, wenn unterschiedliche Fahrzeugarten gleichzeitig Kreuzungen überqueren. Deshalb fordert der ADFC an allen Knotenpunkten eine „getrennte Signalisierung“, also eine eigene Ampel für Radfahrer, die ihnen erlaubt, ein paar Sekunden eher loszufahren als die Autos. So werden sie besser wahrgenommen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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