Absperrgitter sorgen für schlechte Laune
An der Manfred-von-Richthofen-Straße kommen Fußgänger nicht mehr über die Kreuzung

Deutlich zu erkennen: eine der beiden Lücken in den Absperrgittern. die Stangen wurden links im Gras abgelegt. | Foto: Schilp
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  • Deutlich zu erkennen: eine der beiden Lücken in den Absperrgittern. die Stangen wurden links im Gras abgelegt.
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Bezirksverordnete und Kiezbewohner wollten eine Ampel, damit Fußgänger sicherer die abknickende Vorfahrt Manfred-von-Richthofen-Straße und Werner-Voß-Damm überqueren können. Bekommen haben sie ein „Verkehrsschutzgitter“, das ihnen das Passieren jetzt ganz unmöglich macht.

„Einen kleinen, aber sehr feinen Streich der Tempelhofer Verkehrsverwaltung“ nennt das ein Anwohner ironisch. Auf beiden Seiten der Kreuzung blockiert eine jeweils gut 20 Meter lange Absperrung den Weg auf die Straße. Die Reaktion folgte auf dem Fuße: Zuerst stellten findige Menschen eine Trittleiter zur Überwindung auf, wenige Tage später schraubten Unbekannte einfach Stangen ab, sodass eine Lücke entstand, und legten die Teile ordentlich neben die Absperrung. „Es ist nicht zulässig, diese Gitter zu beschädigen oder zu demontieren. Das ist keine Bagatelle, sondern eine Straftat, nämlich Sachbeschädigung und ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr“, teilt die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) mit. Das Bezirksamt sehe sich gezwungen, Strafanzeige zu stellen und die Lücke wieder zu schließen.

Die Straßenverkehrsbehörde bei der Senatsverwaltung habe die Sperre zur Gefahrenabwehr angeordnet. Sichere Querungsmöglichkeiten gebe es ganz in der Nähe. Tatsächlich ist der Zebrastreifen an der Manfred-von-Richthofen-Straße, Höhe Adolf-Scheidt-Platz, nur 55 Meter weit entfernt. Zur nächsten Ampel an der Kreuzung Werner-Voß-Damm und Boelckestraße sind es knapp 90 Meter.

Im Zuge des Verkehrskonzepts für ein autoarmes Wohnquartier werde auch die abknickende Vorfahrt untersucht, sie solle umgestaltet werden, so die Stadträtin. Die Straßenverkehrsbehörde und das Bezirksamt prüften aber auch Sofortmaßnahmen und bereiteten diese vor. „Das Beispiel verdeutlicht, warum ein ganzheitliches Konzept für die Verkehrsberuhigung der Gartenstadt sinnvoll ist und vereinzelte Maßnahmen zur Gefahrenabwehr auch zu ungewünschten Nebeneffekten führen können, die dann Nachbesserungen erfordern“, sagt Heiß.

Die SPD fordert indes, die Gitter möglichst schnell wieder zu entfernen. Dafür solle sich das Bezirksamt bei der Senatsverkehrsverwaltung einsetzen. Die Absperrungen seien keine zeitgemäße Antwort auf die Situation. „Sie beschleunigen dagegen den Kraftverkehr und behindern den Fußverkehr“, heißt es dazu in einem Antrag der Bezirksverordneten Marijke Höppner.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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