Reparatur an einem echten Unikat
Bauarbeiten am U-Bahnhof Ullsteinstraße stehen bevor
- In dem Betonkasten unter der Brücke befindet sich der U-Bahnhof.
- Foto: Schilp
- hochgeladen von Susanne Schilp
Am U-Bahnhof Ullsteinstraße müssen Fugen abgedichtet werden. Deshalb beginnen in den nächsten Wochen Reparaturen. Bis zum Sommer müssen Auto- und Zweiradfahrer auf dem Tempelhofer Damm mit Einschränkungen rechnen.
Eine gute Nachricht gibt es dabei aber für die Nutzer der U-Bahn. Die Züge verkehren voraussichtlich die meiste Zeit über nach Fahrplan. Das ist der besonderen Bauweise des Bahnhofs zu verdanken. Er „hängt“ nämlich unter der Stubenrauchbrücke. Anders gesagt: Die östliche Seite der Brücke besteht aus einem fünfeinhalb Meter hohen Betonkasten für die U-Bahn mit einer direkt aufliegenden Fahrbahn. Deshalb ist es möglich, den größten Teil der Arbeiten von der Oberfläche aus zu erledigen.
Insgesamt sind vier Fugen, die Erschütterungen und Temperaturschwankungen ausgleichen sollen, über die Jahre undicht geworden. Schuld daran sind der Straßenverkehr und Witterungseinflüsse. Vor allem das Streusalz im Winter sorgte für Schäden am Stahlbeton. Zuletzt hatte sich durch Feuchtigkeit sogar ein kleiner Teil der Tunneldecke gelöst.
Laut U-Bahn-Bauchef Uwe Kutscher sollen die Reparaturen jedoch keine bloße Ausbesserung sein. „Wir haben uns entschieden, kein Provisorium zu schaffen, sondern ziehen einen Teil der Grundinstandsetzung des Bahnhofs vor“, sagt er. Der Beton rund um die Fugen werde abgetragen, die Stahlbewehrung sandgestrahlt, mit neuem Rostschutz versehen und nötigenfalls verstärkt. Anschließend folge der neue Beton.
Wann genau die große Sanierung von U-Bahnhof und Brücke ins Haus steht, könne er noch nicht verbindlich sagen, teilte BVG-Sprecher Markus Falkner auf Anfrage mit. Die Verkehrsbetriebe und die für die Brücke zuständige Senatsverwaltung seien jedoch bereits in enger Abstimmung, um das bauliche Unikat fitzumachen. „Das ist aufgrund der komplexen Konstruktion aber ein sehr kompliziertes Vorhaben“, so Falkner.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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