Halteverbot erregt die Gemüter

Radler dürfen die Einbahnstraße Schuleburgring jetzt offiziell in beide Richtungen befahren. | Foto: HDK
2Bilder
  • Radler dürfen die Einbahnstraße Schuleburgring jetzt offiziell in beide Richtungen befahren.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof. Nachdem das Bezirksamt am Schulenburgring neue Halteverbotsschilder aufstellen ließ, um Radlern das Befahren der Einbahnstraße in beide Richtungen zu erleichtern, rauscht es gewaltig im Blätterwald. Dadurch fallen nämlich mindestens acht Autoparkplätze weg.

Quasi über Nacht wurden diverse Halteverbotsschilder aufgestellt, ohne die betroffenen Anwohner vorher zu informieren – von „Schildbürgerstreich“ ist die Rede. Jedenfalls ist diese umstrittene Maßnahme der im Bezirk für den Straßenverkehr zuständigen Stadträtin Christiane Heiß (Grüne), auch dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) sauer aufgestoßen. Dazu kommt, dass sofort, ohne die übliche Drei-Tage-Schonfrist einzuhalten, um die Autofahrer auf das neue Halteverbot aufmerksam zu machen, Knöllchen verteilt wurden.

Müller wohnt am Schulenburgring und hat seinen Nachbarn inzwischen einen Brief geschrieben, in dem er die Aktion kritisiert. Diese Kritik perlt an der Stadträtin aber offenbar ab. Stattdessen verweist Heiß auf den Koalitionsvertrag, in dem unter anderem stehe, dass nach Möglichkeit Einbahnstraßen für gegenläufigen Radverkehr zu öffnen sind. Und dass bei den infrage kommenden Straßen der Schulenburgring eben „hoch oben auf der Prioritätenliste“ stünde.

Das hat die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zu einem Dringlichkeitsantrag inspiriert, in dem die „umgehende Aufhebung des Halteverbots“ gefordert wurde. Die Begründung: „Es ist nicht erkennbar, wie ein partielles Halteverbot die Durchfahrt für Fahrradfahrer in der gesamten Straße ermöglichen soll. Vielmehr schürt diese Maßnahme das Gegeneinander der Verkehrsteilnehmer und fördert nicht die Vereinbarkeit verschiedener Verkehrsmittel in unserer Stadt.“ Und: „Die eingeleiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren im direkten Anschluss an die Aufstellung der Halteverbotsschilder sind skandalös und können nur als Schikane verstanden werden.“ Am Ende wurde dann aber lediglich beschlossen, die Ordnungswidrigkeitenverfahren einzustellen. Die „umgehende Aufhebung des Halteverbots“ wurde dagegen von der rot-grünen Zählgemeinschaft in der BVV mittels eines Ersatzantrags ersatzlos gestrichen. „Damit ist die SPD-Fraktion ihrem Regierenden Bürgermeister in den Rücken gefallen“, kommentierte der CDU-Bezirksverordnete Daniel Dittmar das Abstimmungsergebnis. HDK

Radler dürfen die Einbahnstraße Schuleburgring jetzt offiziell in beide Richtungen befahren. | Foto: HDK
Quasi über Nacht wurden diverse neue Schilder am Schulenburgring installiert | Foto: HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 184× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 140× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 530× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.127× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.