Anwohner gegen Durchgangsverkehr
Initiative lehnt Parkraumbewirtschaftung an der Marienhöhe ab und verfolgt andere Pläne
Das Bezirksamt möchte den Marienhöher Weg in die geplante Parkraumbewirtschaftung einbeziehen. Doch die Bürgerinitiative Marienhöhe ist strikt dagegen. Die Mitglieder wünschen sich stattdessen eine reine Anwohnerstraße und ein Tempolimit von 20 Stundenkilometern.
„Uns ist aufgefallen, dass die südliche Begrenzung des bewirtschafteten Gebiets an der Arnulf- und Alarichstraße die Marienhöhe durch die S-Bahngleise und den Teltowkanal quasi in eine Insellage versetzt“, so die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne). Und die Erfahrungen mit Parkraumbewirtschaftung zeigten, dass sich der ruhende Verkehr wie ein Ölfleck ausbreite und vor allem in die nicht kostenpflichtigen Nachbarstraßen ausweiche. „Um die Anwohner der Marienhöhe davor zu schützen, ist es unsere fachliche und politische Empfehlung, hier ebenfalls die Parkraumbewirtschaftung einzurichten“, sagt Heiß. Das gelte umso mehr, als an der Röblingstraße mit dem neuen Gewerbe- und Wohnquartier, den Marienhöfen, zusätzlicher Parkdruck zu erwarten sei.
Im letzten Punkt gibt Dirk Tonn von der Bürgerinitiative der Stadträtin recht. Das grundsätzliche Problem seien aber gar nicht die Parker, sondern der lebhafte Durchgangsverkehr, sagt er. Viele würden den Marienhöher Weg als vermeintliche Abkürzung nutzen. „Wir erreichen eine Lösung nur über ein Durchfahrtsverbot für ein- und mehrspurige Kraftfahrzeuge“, sagt er. Für „Anlieger“ solle der Marienhöher Weg jedoch offen bleiben, also beispielsweise für private Besucher der Bewohner, Handwerker, Pflegedienste, benachbarte Kleingärtner, Eltern von Kita-Kindern, Lieferanten und auch für Erholungsuchende, die hier spazieren gehen möchten.
Vorbild für die Initiative ist die nur einen Steinwurf entfernte Monopolsiedlung. Früher hätten viele Autofahrer die Monopolstraße als Abkürzung zwischen Eisenacher und Ullsteinstraße genutzt. „Jetzt ist sie seit vielen Jahren Anliegerstraße mit Durchfahrtsverbot und Zehn-Kilometer-Zone“, so Tonn. Für ihre Anliegen hat die Bürgerinitiative einen Antrag bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde gestellt. Auch die Polizei war bereits für eine Vorprüfung vor Ort. Das weiß auch Stadträtin Christiane Heiß, möchte dazu aber keine Stellung beziehen. „Die Sache wird derzeit bei der Straßenverkehrsbehörde geprüft – hier kann ich dem Ergebnis nicht vorweggreifen.“
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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