Fällungen auf dem Te-Damm
Nun sollen doch Bäume weichen, damit Verkehr nach Nord und Süd rollen kann

Die seit Langem geplanten Bauarbeiten auf dem Tempelhofer Damm sollen Ende 2025 oder Anfang 2026 beginnen und zehn Jahre dauern. Nun teilt Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) mit, dass entgegen vorheriger Absprachen rund 60 Bäume auf dem Mittelstreifen gefällt werden sollen.

Darüber wurde sie von der Senatsverkehrsverwaltung informiert. Dabei hatten Bezirk, Senat und Wasserbetriebe, die unter dem Tempelhofer Damm dringend Leitungen austauschen müssen, viel Zeit in das Finden einer anderen Lösung investiert. Die Bäume zwischen Platz der Luftbrücke und Borussiastraße sollten stehen bleiben. Der Verkehr sollte stadteinwärts weiter über den Tempelhofer Damm rollen, während er stadtauswärts über die General-Pape- und Wilhelm-Kabus-Straße umgeleitet werden sollte.

Ellenbeck zeigt sich enttäuscht. „Dies erschüttert nicht nur mein Vertrauen in gute Verwaltungsprozesse, ich finde auch: Die Zeiten, in denen für Bauarbeiten im Straßenland gesunde Bäume gefällt werden, sollten längst vorbei sein“, schreibt sie auf der Plattform Bluesky. Die Grünen-Abgeordneten Catherina Pieroth und Sebastian Walter werfen der Verkehrssenatorin Verschwendung von Steuergeldern und Respektlosigkeit vor – besonders gegenüber den Gartenstadt-Bewohnern. „Ihre Belastung wird dreifach sein: vierspuriger Tempelhofer Damm, Baustellenemissionen sowie 60 Bäume und grüner Mittelstreifen zur Absorbierung, die wegfallen“, so Pieroth. „Bizarr“ findet sie, dass die Fällung mit einer „besseren Ökobilanz“ begründet wird.

Petra Nelken, Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung, hält dagegen. Der CO2-Ausstoß sei um 30.000 Tonnen geringer, wenn der Verkehr über den Tempelhofer Damm rolle, statt teilweise über die Umleitung. Die Bäume könnten im selben Zeitraum nur knapp neun Tonnen CO2 binden. Zudem seien Baumschäden durch die Tiefbauarbeiten nicht ausgeschlossen.

Eine Teilsperrung hätte gravierende Auswirkungen, so Nelken. Auch ausgefeilte Umleitungen würden zu „massiven Verkehrsverlagerungen und dadurch längeren Strecken für Kraftfahrzeuge“ führen. Zwei Fahrstreifen pro Richtung dagegen böten „eine ausreichende Leistungsfähigkeit während der Bauzeit“. So würden auch die benachbarten Wohngebiete vor zusätzlichem Verkehr geschützt.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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