100 Jahre Groß-Berlin
Gedrucktes Geld statt Zeitungen

Tempelhof. Das Ullsteinhaus ist heute eines der Wahrzeichen im Bezirk. Zur Gründung Groß-Berlins war von dem 77 Meter hohen Backsteinbauwerk jedoch noch nichts zu sehen. Gebaut wurde es von 1925 bis 1927. Während die Zeitungsproduktion auch nach der Fertigstellung in der Kochstraße in Mitte verblieb, konzentrierte sich der Ullstein Verlag am Tempelhofer Hafen auf den Druck von Büchern und Zeitschriften, sein Kerngeschäft. Nur wenige Jahre zuvor war er gezwungenermaßen noch anderweitig beschäftigt. Als die Inflation 1923 aufgrund der Finanzierung des Ersten Weltkriegs ihren Höhepunkt erreichte, druckte er neben Zeitungen auch Geld. Weil die Reichsbankdruckerei wegen der rapiden Geldentwertung dem riesigen Bedarf an immer neuen Geldscheinen nicht mehr nachkommen konnte, richtete sie Notenpressen in zahlreichen Druckereien der Stadt ein. Ullstein gehörte dazu. PH

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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