P&G Gillette investiert zusätzlich 40 Millionen Euro
IG Metall sichert mehr als 800 Arbeitsplätze

Die Beschäftigten von „Procter & Gamble Gillette“ können aufatmen. Ihre Arbeitsplätze sind bis 2022 gesichert. Wie die IG Metall verkündete, steckt der Konzern außerdem weitere 40 Millionen Euro in seinen Berliner Produktionsstandort in der Oberlandstraße.

Dies ist das Ergebnis langwieriger Verhandlungen. Auslöser war im Frühjahr die Ankündigung der Geschäftsführung, die Produktion seiner „Mach3“- und „Venus“-Rasierer nach Polen verlagern zu wollen. „Und das, obwohl der geltende Standortsicherungstarifvertrag ungekündigt war und die Belegschaft seit 2015 Beiträge für Investitionen in den Standort geleistet hatte“, wie die IG Metall erklärt. „Viele im Werk empfanden das als blanke Provokation. Sie hatten Sorge um ihre Jobs, akut wie mittelfristig.“

Die Tarifverhandlungen seien daher „anstrengend, intensiv, lang und zäh“ gewesen. „Ergebnis ist, dass die Produktion der Mach3-Rasierer nach Polen verlagert wird. Dafür erhalten die Mitarbeiter zum Jahresende eine Einmalzahlung im höheren vierstelligen Bereich – quasi zurück“, teilt die IG Metall mit. Festgeschrieben wurde zugleich, dass die Produkte „Fusion“, „Mach3Starter“, „Venus“ und ab 2019 das neue Konzernprodukt in Berlin hergestellt werden. Dafür investiert der Konzern die benannte Summe in das Werk.

Der neue Standortsicherungstarifvertrag für Procter & Gamble in Tempelhof soll zunächst bis 2022 die Beschäftigung sichern und die mehr als 800 Beschäftigten vor einer betriebsbedingten Kündigung schützen. „Wer freiwillig das Unternehmen verlassen will, dem stehen Abfindungspakete oder Altersteilzeit zur Verfügung“, heißt es in einer Mitteilung. Jährlich sollen zehn neue Auszubildende eingestellt werden. „Auch wenn wir die Verlagerung nicht verhindern konnten, ist das im Ergebnis ein fairer Vertrag“, erklärte die Verhandlungsführerin der IG Metall, Birgit Dietze.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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