Jugendberufsagentur als Instrument gegen Arbeitslosigkeit und Ausbildungsabbruch
Tempelhof. Am 15. Oktober fiel in Tempelhof der Startschuss für die ersten Jugendberufsagenturen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) verwies dabei auf die noch hohe Zahl arbeitsloser junger Menschen in der Stadt.
14 000 junge Leute unter 25 Jahren seien arbeitslos gemeldet. „Das ist eine Situation, mit der man sich nicht abfinden kann“, so Müller. Hingegen müsse die Ausbildungsquote in Berliner Betrieben angehoben werden. Die liege derzeit bei gerade einmal vier Prozent. Im Bundesdurchschnitt seien es über fünf Prozent.
Jutta Cordt, geschäftsführende Vorsitzende der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundeagentur für Arbeit, appellierte an die Berliner Wirtschaft, Ausbildungsplätze zu schaffen. Die Jugendberufsagentur stehe und falle mit einer ausreichenden Zahl an Praktika- und Ausbildungsstellen sowie mit der Bereitschaft von Betrieben, auch schulschwächere Jugendliche einzustellen, so Cordt.
Sogar Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) fand den Weg in die Alarichstraße. „Ich würde gern weitere Jugendberufsagenturen dieser Güte und Qualität in Deutschland eröffnen“, bekundete die Ministerin. Sie zeigte sich überzeugt, dass die Agenturen Erfolge erzielen werde. Niemand solle auf seinem Weg von der Schule in die Ausbildung stolpern. Gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Zuwanderung von Flüchtlingen, von denen 50 Prozent jünger als 25 Jahre sind. Keine Integration gehe besser als über Ausbildung und Arbeit, so die Ministerin. Man sei gut darauf vorbereitet, sagte Berlin-Brandenburgs Bundesarbeitsagentur-Chefin Jutta Cordt. Sie will zusätzliche spezialisierte Mitarbeiter für die berufliche Beratung junger Flüchtlinge in die Jugendberufsagenturen schicken. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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