Öffentliche Toiletten sind unrentabel

Von 20 Wall-Toiletten im Bezirk genügt nach Senatsrechnung nur eine den Rentabilitätskriterien. | Foto: HDK
  • Von 20 Wall-Toiletten im Bezirk genügt nach Senatsrechnung nur eine den Rentabilitätskriterien.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof-Schöneberg. 2008 läuft der Vertrag für den Betrieb öffentlicher Toiletten zwischen Berlin und der Wall AG aus. Viele werden voraussichtlich abgebaut, weil sie aus Senatssicht unrentabel sind.

In Tempelhof-Schöneberg gibt es 20 Toilettenstandorte der Wall AG, aber nur eine einzige Anlage (am Wittenbergplatz) wird von Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als wirtschaftlich rentabel eingestuft. „Nach deren Kriterien rechnet sich eine Toilette erst bei mindestens 50 Nutzungen pro Tag“, so der im Bezirk zuständige Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) zur Berliner Woche.

Das will die Mehrheit der Bezirksverordneten nicht hinnehmen und hat einen von der CDU-Fraktion unter der Überschrift „Kahlschlag bei den öffentlichen Toiletten durch den Senat verhindern“ eingebrachten Antrag beschlossen. Nun ist das Bezirksamt aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass das Land Berlin künftig ein flächendeckendes und ausreichendes Angebot an öffentlichen Toiletten in den Bezirken bereithält, zumindest aber die bisherigen Standorte erhalten bleiben. „Rentabilitätsgesichtspunkte dürfen bei der Ausstattung mit öffentlichen Toiletten nicht das entscheidende Kriterium sein“, so der CDU-Bezirksverordnete Hagen Kliem.

Im BVV-Beschluss heißt es dazu: „Für die Bemühungen um Sauberkeit, Aufenthaltsqualität und Attraktivität des öffentlichen Raumes ist die flächendeckende Infrastruktur mit öffentlichen Toiletten elementare Voraussetzung. Der Senat steht daher in der Pflicht, auch zukünftig in den Bezirken ein ausreichendes Angebot öffentlicher Toiletten – unabhängig von wirtschaftlicher Rentabilität – bereit zu halten.“ HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 31× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 727× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 28× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.