Der Zukunftsort der Stadt
Senatskanzlei eröffnet „CityLAB Berlin“ im Flughafen Tempelhof

Durch eine VR-Brille können sich Besucher im CityLAB in Echtzeit die Feinstaubbelastung an 230 Orten in Berlin ansehen. | Foto: Philipp Hartmann
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Wie sieht die Stadt der Zukunft aus und wie kann mithilfe der digitalen Möglichkeiten Berlin weiterentwickelt werden? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich kluge Köpfe ab sofort im CityLAB Berlin im Flughafen Tempelhof. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) stellte das neue Experimentierlabor am 12. Juni offiziell vor.

Berlin will zu Großstädten wie New York, Bologna, Kiew und Barcelona aufschließen, in denen ähnliche Einrichtungen erfolgreich etabliert wurden. „Wir wollen hier an diesem Ort zeigen, was Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung in Berlin können. Wir wollen aber insbesondere im Gespräch mit den Berlinern auch miteinander herausfinden, was wir in Zukunft zu bewältigen haben und wie wir diese Aufgaben vielleicht auch besser bewältigen können“, sagte Müller in seiner Rede. Neue Mobilitätskonzepte, eine andere digitale Gesundheitsversorgung jenseits der stationären Unterbringung und die Entwicklung der Verwaltung zu einem „echten Dienstleister für die Berliner“ seien einige der großen Herausforderungen.

Das CityLAB soll die Zusammenarbeit von Behörden, Unternehmen, Wissenschaftlern und Bürgern ermöglichen, um digitale Projekte für Berlin zu gestalten. Gut 200 000 Euro hat das Land Berlin investiert, um das ehemalige Offiziershotel der US-Army im Gebäudeteil H2 Rund direkt am Platz der Luftbrücke dafür herzurichten. Betrieben wird die Einrichtung, die laut Staatssekretär Frank Nägele für zunächst zwei Jahre geplant ist und dann nach Wunsch an einen anderen Standort im Flughafen umziehen soll, von der Technologiestiftung Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei. Die ersten Projekte sind in Planung. So sollen beispielsweise digitale Tools erprobt werden, mit denen die Verwaltung neue Radwege schneller und bedarfsgerechter planen kann. Wie CityLAB-Leiter Benjamin Seibel im Gespräch mit der Berliner Woche erklärte, sei außerdem geplant, über Sensoren im gesamten Stadtgebiet die Bodenfeuchtigkeit zu messen. Anhang einer interaktiven Karte könne anschließend ausgewertet werden, welche Bäume während einer Dürrezeit dringend gewässert werden müssen.

Darüber hinaus soll der „Verwaltungs-ChatBot“, ein virtueller Bürgerservice-Assistent, weiterentwickelt werden. Der niedlich aussehende Roboter beantwortet rund um die Uhr Bürgerfragen, zum Beispiel zu Gebühren, Unterlagen, Zuständigkeiten und Öffnungszeiten von Behörden. Bisher müssen diese noch über ein Interface eingegeben werden. Seibel zufolge soll jedoch der erste Prototyp mit eingebauter Spracherkennungssoftware, der im CityLAB bereits ausprobiert werden kann, in Zukunft in den Bürgerämtern zum Einsatz kommen.

Ab 17. Juni steht die Einrichtung, Platz der Luftbrücke 4-6, montags bis freitags 10 bis 16 Uhr allen offen. In der Begleitausstellung bekommen Besucher anhand von Modellen und Prototypen Einblicke in verschiedene Projekte, aus deren Datenerhebungen sich Schlussfolgerungen für die Verwaltung ziehen lassen. Eine davon ist die „Dust VR“, eine Arbeit des Medienkünstlers Michael Saup. Dieser zeigt in Echtzeit mithilfe der virtuellen Realität die Feinstaubbelastung und dessen Auswirkung auf Menschen an rund 230 Orten in der Stadt.

Alle weiteren Infos zum CityLAB Berlin unter https://www.citylab-berlin.org/.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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