Bleibt Karstadt am Te-Damm?
Signa-Gruppe versichert, gegebene Garantien einzuhalten

Das Karstadt-Haus am Tempelhofer Damm 191. Die Fassade ist jener aus dem Jahr 1928 nachempfunden. | Foto:  Schilp
  • Das Karstadt-Haus am Tempelhofer Damm 191. Die Fassade ist jener aus dem Jahr 1928 nachempfunden.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Ende des Jahres hat Galeria Karstadt Kaufhof bereits zum zweiten Mal einen Antrag auf eine Schutzschirm-Insolvenz gestellt. Was bedeutet das für das Warenhaus am Tempelhofer Damm?

Diese Frage stellte Elisabeth Wissel (Die Linke) jetzt in der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung. Bürgermeister Jörn Oltmann (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, seit dem ersten Insolvenzverfahren 2020 habe das Bezirksamt einen guten Kontakt zur Signa-Gruppe, der Eigentümerin von Galeria Karstadt. Vorstand Timo Herzberg habe ihm telefonisch versichert, der „Letter of Intent“ mit dem Land Berlin werde erfüllt. Darin hatte Signa 2020 unter anderem den Betrieb des Tempelhofer Warenhauses für zunächst fünf Jahre zugesichert. Verlässliche Informationen seien aber erst nach Vorlage des detaillierten Sanierungskonzepts zu erwarten, so der Bürgermeister. In diesen Tagen führe das Bezirksamt aber auch persönliche Gespräche mit Vertretern von Signa über den Tempelhofer Standort.

Konkrete Zahlen über die Umsätze lägen ihm nicht vor. In der Vorweihnachtszeit habe er jedoch einen Vororttermin wahrgenommen. „Das Geschäftskonzept, die Ausstattung, der Personaleinsatz, das Ambiente und der Warenbestand haben keinen guten Eindruck hinterlassen und scheinen nicht nachhaltig wettbewerbsfähig zu sein”, sagte Oltmann. Der Betriebsrat habe ihm überdies mitgeteilt, dass es in letzter Zeit zwar keine Kündigungen gegeben habe, freie Stellen jedoch oft nicht nachbesetzt würden.

Elisabeth Wissel wollte außerdem wissen, was mit der Immobilie passiert, falls Karstadt schließen sollte. Oltmann sagte, der Standort sei im Bebauungsplan mit der Zweckbestimmung „Warenhaus“ ausgewiesen. Auch die Fassadengestaltung sei vorgegeben. Das Bezirksamt strebe ausdrücklich nicht an, dieses Planungsrecht zu ändern. Wohnungen an diesem Ort zu schaffen, sei ausgeschlossen. Und falls Büros einziehen sollten, müssten sie der Hauptnutzung „Warenhaus“ dienlich beziehungsweise untergeordnet sein.

Jörn Oltmann betonte, ein Wegfall von Karstadt könnte sich auf den gesamten Einzelhandel am Te-Damm negativ auswirken. Die Filiale sei ein sehr wichtiger Anziehungspunkt. Diese Sicht der Dinge wurde von den Bezirksverordneten aller Fraktionen geteilt.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 358× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 662× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 636× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.049× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.