Karstadt: Sicherheit für fünf Jahre
Warenhaus am Tempelhofer Damm bleibt geöffnet

Am 3. Juli demonstierten Hunderte von Menschen gegen die Schließung von Karstadt Tempelhof. Vorne rechts Bürgermeisterin Angelika Schöttler. | Foto: Christoph Stumpe
  • Am 3. Juli demonstierten Hunderte von Menschen gegen die Schließung von Karstadt Tempelhof. Vorne rechts Bürgermeisterin Angelika Schöttler.
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Die Schließungspläne sind vom Tisch: Karstadt am Tempelhofer Damm 191 bleibt geöffnet. Diese gute Nachricht verkündete der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) vor wenigen Tagen nach Gesprächen mit der Eigentümerin, der Signa-Gruppe. Drei weitere Filialen, die dichtmachen sollten, sind ebenfalls gerettet.

Im Lichtenberger Ringcenter, an der Weddinger Müllerstraße und an der Wilmersdorfer Straße kann in Zukunft weiter bei Galeria Karstadt Kaufhof geshoppt werden. „Es wurde sich auf Mietlaufzeiten zwischen drei und zehn Jahren verständigt. Auch die Vermieter der Häuser haben umfangreiche Zugeständnisse angekündigt“, so Müller.

Betriebsbedingte Kündigungen für die Mitarbeiter würden für die jeweilige Dauer der vereinbarten Standortgarantie ausgeschlossen. Darüber hinaus wolle das Unternehmen rund 45 Millionen Euro in die vier Standorte investieren, um die Filialen zu modernisieren und damit zu stabilisieren.

Diese Verhandlungsergebnisse nannte Frank Wolf, Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi, „ein gutes Signal für den Handel“. Der Protest und das Engagement gegen die Schließung hätten sich ausbezahlt. Nun gelte es, kritisch zu beobachten, was der Konzern plane. Zu verhindern sei das Auslagern von Geschäftsbereichen, das bei Karstadt eine „traurige Tradition“ habe.

Erleichterung im Bezirk

Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) zeigte sich „glücklich und erleichtert“ angesichts der Karstadt-Rettung. „Zunächst wird der Erhalt des Tempelhofer Hauses für fünf Jahre garantiert. Das ist ein guter Zeitraum, in der sich die Filiale sicherlich auch beweisen muss, aber sie hat jetzt eine realistische Chance“, sagt sie.

Das Warenhaus am Tempelhofer Damm ist 9000 Quadratmeter groß, ein Besuchermagnet für die Geschäftsstraße und deshalb für die benachbarten Gewerbetreibenden enorm wichtig. Alle Untermieter mitgerechnet, arbeiten dort 140 Menschen. Und die Filiale war erfolgreich: Nach Informationen aus dem Bezirksamt schrieb sie bis zur Corona-Krise schwarze Zahlen. Vor zwei Jahre erhielt sie einen mit 5000 Euro dotierten Preis für die erfolgreichste Filiale in ihrem Segment. Sie hat die stärkste Kundenbindung in ganz Deutschland: 55 Prozent der Menschen, die dort einkaufen, besitzen eine Kundenkarte.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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