Auf dem Parkplatz von Möbel Hübner entstehen 200 Mietwohnungen
Zu Beginn der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans für das Wohn- und Geschäftsgebäude "Kurfürstenzentrum" von Franz-Josef Glotzbach und seiner G+R Projektentwicklung GmBH informierten das Bezirksamt, das Quartiersmanagement Magdeburger Platz und der Investor über das Vorhaben auf dem Parkplatz von Möbel Hübner an der Kurfürsten-, Ecke Genthiner Straße. Der Infoabend werde "unaufgeregt". Interessant sei nur die Frage, ob hier wirklich Wohnungen entstehen oder doch ein Laufhaus, witzelte vor Beginn der Veranstaltung Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) in Anspielung auf die 2012 schon einmal geänderten Pläne. Sie sahen noch einen großen Lebensmitteldiscounter, kleine Läden, Gastronomie und drei Parkdecks mit 370 Stellplätzen vor. Kritiker befürchteten damals, Prostituierte und Freier von Berlins ältestem Straßenstrich könnten Sex in den Parkhausetagen haben.
Franz-Josef Glotzbach hat sich bewegt und gemeinsam mit dem russisch-deutschen Architekten Sergei Tchoban die ursprünglichen Pläne an dem "sozial nicht unproblematischen Ort" umgeworfen. Demnach sollen in das Erdgeschoss des vierseitigen Blocks aus 13 Häusern mit unterschiedlicher Fassadengestaltung ein Verbrauchermarkt, ein Bio-Supermarkt und ein Drogeriemarkt sowie kleine Geschäfte einziehen. Darunter entsteht eine Tiefgarage mit nur noch 95 Stellplätzen, die möglichst für die Mieter des Hauses reserviert bleiben. Darüber werden 200 Wohnungen errichtet. Die meisten haben drei Zimmer und eine Größe von rund 75 Quadratmetern. Es soll aber auch kleinere Ein- bis Zwei-Zimmerwohnungen sowie einige Wohnungen mit mehr als 200 Quadratmetern geben. Investor Glotzbach kalkuliert eine Nettokaltmiete von acht bis zwölf Euro je Quadratmeter. Die Wohnungen hält er nicht selbst im Bestand. Er verhandele gerade mit einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft über die Übernahme, ließ Glotzbach wissen. Baubeginn ist nicht vor 2016.
Für eine gute Umweltbilanz des Komplexes, der die Berliner Firsthöhe nicht überschreitet, sorgen eine Dachbegrünung und ein begrünter, 23 mal 62 Meter messender Innenhof, in dem sieben bis acht Meter hohe Bäume wachsen können. Dazu will der Architekt noch einen halboffenen Hof anlegen, der nach Norden und Osten ausgerichtet ist. Für die Anlieger ist eine private Erschließungsstraße geplant, für die übrigen Kiezbewohner ein öffentlicher Weg durch die Anlage zur Pohlstraße.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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