Alternative Trasse wird geprüft
City-S-Bahn-Ausbau soll Denkmal für Sinti und Roma unberührt lassen

Bahn und Senat prüfen mögliche neue Trassen für den Ausbau der S21 zwischen Reichstag und Potsdamer Platz. Hintergrund ist das Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma.

Der geplante Tunnel für die neue City-S-Bahn 21 in Mitte könnte möglicherweise doch noch verlegt werden, um das zentrale Denkmal für die in der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma zu schützen. Das Denkmal steht zwischen Reichstagsgebäude und Brandenburger Tor. Für die Bauarbeiten hätte es, wie berichtet, abgesperrt oder abgebaut werden müssen. Dagegen hatte auch der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma protestiert.

Auf der Suche nach einer Lösung gab es inzwischen Gespräche zwischen Verkehrssenat, Deutscher Bahn (DB), dem Zentralrat und der Stiftung Denkmal. Dabei habe man sich darauf geeinigt, dass noch einmal genau überprüft werde, welche „Implikationen die wichtigsten technisch möglichen Varianten einer Trassenführung haben und wie die jeweils auftauchenden Probleme überwunden werden können“, heißt es aus der Senatsverkehrsverwaltung. Ziel bleibe es, die Lösung zu finden, die das Denkmal maximal schütze, so Sprecherin Dorothea Winden. Planerisch sei das Projekt aber noch in einem sehr frühen Stadium. Betroffen ist demnach der zweite Bauabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz. Ein Folgetreffen soll es nach der Sommerpause geben.

Welche alternative Route geprüft werden soll, teilte der Verkehrssenat indes nicht mit. Laut Medienberichten ist wieder im Gespräch, die beiden Tunnelröhren östlich des Reichstagsgebäudes unter dem Friedrich-Ebert-Platz zwischen Reichstag und dem Jakob-Kaiser-Haus verlaufen zu lassen. Diese Streckenführung war zuvor verworfen worden. „Das Denkmal wird nicht angetastet“, stellte DB-Konzernbevollmächtigter Alexander Kaczmarek klar. „Und auch während der Bauarbeiten wird immer ein Zugang zum Denkmal möglich sein.“ Für die Strecke des S-Bahn-Tunnels durch das Regierungsviertel hatte die DB verschiedene Varianten vorgelegt. Die neue City-S-Bahn wird als zweite Nord-Süd-Achse zwischen Nordring, Hauptbahnhof, Potsdamer Platz, Gleisdreieck und Yorckstraße geplant. Der zweite Abschnitt ist in der Entwurfsplanung. Das Planfeststellungsverfahren, das mit der Baugenehmigung endet, soll 2021 beginnen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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